An Weihnachten feiern Christen in aller Welt die Geburt Jesus Christus und neben dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum ist es in vielen Familien ebenso Tradition, eine Weihnachtskrippe aufzustellen, als symbolische Nachstellung des Geburtsortes des Jesuskindes. Aus der biblischen Überlieferung geht hervor, das Josef und Maria vor rund 2000 Jahren in Bethlehem aus Platz- und Geldnot heraus nur einen Stall als Unterkunft für die Nacht erhielten und sich diese Viehbehausung mit den Tieren teilen mussten.

In dieser Nacht wurde der Heiland geboren und dieses Bild der heiligen Familie im Stall ist einer der prägenden Eindrücke im christlichen Glauben. Die Tradition des Aufstellens einer Weihnachtskrippe geht auf den Heiligen Franz von Assisi zurück, der die Weihnachtskrippe erstmals im Jahr 1223 in der italienischen Ortschaft Greccio in Form einer lebenden Krippe, also Lebensgroß und mit echten Menschen und Tieren, während des Weihnachtsevangelium durchführen lies. Daraus leitete sich in den folgenden Jahrhunderten die verkleinerten Form der Holzkrippe ab, die heute zu Weihnachten in den Kirchen, auf Weihnachtsmärkten und im eigenen Zuhause zu sehen ist. So wie die Weihnachtskrippe selbst zu den Feiertagen am Jahresende dazu gehört, so gehört das Basteln der Krippe in der Vorweihnachtszeit ebenso zu den gern gepflegten Traditionen. Wobei es wirklich nicht schwer ist, eine Holzkrippe selber zu bauen. Vorlagen dazu gibt es im Internet reichlich und das schöne daran ist, das der eigenen Fantasie im Rahmen der historischen Figuren praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Ebenso hält sich der Bedarf an Werkzeug und Materialien in Grenzen. Die Weihnachtskrippe kann sehr detailliert ausgeführt werden oder sehr schlicht, etwa als Bauernhof oder als stilisierte Höhle. Im Prinzip bezieht sich der Name Krippe auf die Futterkrippe für die Tiere im Stall, in die Maria ihren Sohn Jesus nach der Geburt legte und die damit den Mittelpunkt der Weihnachtskrippe darstellt, um die sich die weiteren Figuren und natürlich das Gebäude gruppieren. Wie die selber gebaute Krippe aus Holz auszusehen hat, bleibt dem Heimwerker oder der Heimwerkerin überlassen. Auf jeden Fall sollten zur Krippe folgende Figuren dazugehören:

  • Das Jesuskind
  • Josef und Maria
  • Die Hirten
  • Die heiligen drei Könige
  • Tiere
  • Der Stern von Bethlehem

Was die Tiere angeht, ist es einfach eine Frage des Gefallens, welche Tierarten gewählt werden. Schafe und Rinder sind typisch mitteleuropäische Tierarten, wo hingegen im Nahen Osten der damaligen Zeit wohl eher Esel und Ziegen zu finden waren und, als Reittiere der Könige, Kamele oder Pferde. Auch die Architektur der damaligen Zeit in Bezug auf Stallungen war eher der einfachen Art, meist handelte es sich um reine Behelfsdächer, mit Palmwedel bedeckt, die an der Stadtmauer oder einem Felsüberhang festgemacht waren und eher zum Schutz vor der Sonne dienten, denn gegen Regen oder etwa Kälte. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich neben der Überlieferung aus dem Lukasevangelium, dass bezüglich der Geburt Jesu nicht sehr detailreich ist, eine Vielzahl regionaler Besonderheiten in dieFrohe Weihnachten: Rustikale Weihnachtskrippe mit Kerzenlicht verschiedenen Krippen eingeschlichen. Praktisch hat jede Region ihre eigene Architektur zum Vorbild des Stalls genommen. Diese regionale Individualität erlaubt es folglich, die ganz persönliche Weihnachtskrippe zu fertigen und mit Leben zu erfüllen. Nachfolgend nun die Beschreibung zweier Arten der Holzkrippe, einmal in der einfachen Form des Schattenrisses und einmal als traditionelles Stallgebäude aus den italienischen Alpen. Während die Krippe als Schattenriss auch das Basteln der Figuren auf einfache Art ermöglicht, sieht dies bei der zweiten Version, dem italienischen Stall, etwas schwieriger aus. Wer sich mit dem Schnitzen der Figuren nicht auskennt, kann aber die notwendigen Holzfiguren käuflich erwerben.

Die Weihnachtskrippe als Schattenriss

Zur Fertigung einer Krippenform wie der folgenden, werden diese Werkzeuge und Materialien benötigt:

  • Laubsäge-Set
  • Stichsäge oder Tischkreissäge
  • Schleifklotz
  • Schleifpapier
  • Holzleim
  • Wäscheklammern aus Holz
  • Paketschnur
  • Birke-Sperrholz 3 mm
  • Schnitzmesser
  • Heißleimpistole
  • Bohrmaschine und Bohrer
  • Farben / Lack
  • Pinsel

Zuerst wird eine Grundplatte ausgesägt, die den Boden für die Krippe und die Figuren darstellt. Diese kann einfach nur rechteckig sein oder auch eine eher kurvige Form erhalten, wobei es sinnvoll ist, die Rückseite gerade zu lassen, was das Aufstellen an einer Wand im Raum erleichtert. Schon die Grundplatte kann mit der Laubsäge gefertigt werden, mit der Stichsäge geht es natürlich schneller, wobei darauf zu achten ist, das beim Sägen die später nicht sichtbare Seite des Sperrholzes oben liegt. Nach dem Sägen alle Kanten sorgfältig abschleifen. Die Grundplatte kann ca. 50 x 25 cm groß sein. Nun werden die Rückseite, die beiden Seitenwände und die beiden Dachhälften aus dem Sperrholz gesägt. Da es sich hierbei um gerade Schnitte handelt, kann eine Tischkreissäge genutzt werden oder auch eine Stichsäge mit einem entsprechenden Anschlag. Die Rückwand ist auf der Bodenseite 40 cm lang, an zwei Seiten 20 cm und in der Mitte 25 cm hoch. Die beiden Seitenwände sind 20 x 20 cm groß und die zwei Dachflächen 20,5 x 21 cm. Zusätzlich wird nun noch eine Blende ausgesägt, die die vordere Dachkante und die Vorderkanten der Seitenwände der Krippe überdecken. Die Blenden bestehen hierbei aus je 3 cm breiten Sperrholzstreifen mit 2 x 20 cm Länge und 2 x 21 cm Länge. Zuerst wird nun das Stallgebäude mittels Holzleim zusammengesetzt. Zuerst werden die beiden Seitenwände, deren Kanten mit Holzleim eingestrichen sind, an der Rückwand angesetzt.

Um hierbei einen entsprechenden Anpressdruck zu erzielen, kann behelfsmäßig zwischen den Vorderkanten der Seitenwände ein der Länge der Rückwand entsprechendes Sperrholzbrett eingespannt werden, ohne dieses zu verleimen. Nun können mit der Paketschnur die Seitenwände mit der Rückwand verspannt werden, um einen entsprechenden Anpressdruck zu erzielen, um dem Holzleim eine höhere Verbindungsfestigkeit zu geben. Nach dem Aushärten des Holzleims können nun die beiden Dachflächen aufgesetzt und mit den Seitenwänden sowie der Rückwand verleimt werden. Auch hier kann mittels des Behelfs-Sperrholzes und der Paketschnur eine Spannung aufgebaut werden. Zu guter Letzt werden die Blenden an die Vorderkante der fast fertigen Krippe angepasst, beziehungsweise die Winkel passend geschnitten zwischen Seitenwandblenden und Dachblenden und anschließend alles miteinander verleimt. Nun wird die Holzkrippe mit der Grundplatte verleimt und zwar so, das sie mittig auf der Platte steht und die Rückwand mit der hinteren Kante der Grundplatte aweihnachts-krippebschließt. Es geht jetzt an das Aussägen der Schattenrissfiguren, die möglichst in einem normalen Größenverhältnis zu der Krippe stehen sollten. Bei einer Gesamthöhe der Holzkrippe von 25 cm, können die Figuren zwischen 5 und 19 cm hoch sein, abhängig davon ob sie stehen, liegen oder knien. Vorlagen für die Figuren finden sich im Internet und wer entsprechend künstlerisch begabt ist, kann den Umriss der verschiedenen Figuren auch selbst von Hand auf das Sperrholz aufzeichnen und mit der Laubsäge ausarbeiten. Damit die nur 3 mm flachen Figuren auch stehen, werden kleine Plättchen aus Sperrholz benötigt, die als Sockel dienen. Dabei erhalten die Figuren bis zum Austrocknen des Holzleims zwischen Figur und Sockel durch die Wäscheklammern ihre Standfestigkeit. Es kann auch eine Palme ausgesägt werden, genauso wie ein Stern mit Kometenschweif, der am Giebel der Krippe festgemacht wird, oder andere Details, um das Krippenspiel zu bereichern.

Der letzte Akt ist das Bemalen der Krippe wie der Figuren, wobei auch ein Klarlack genügen kann, da Birken-Sperrholz eine schöne Maserung besitzt. Eine solche Weihnachtskrippe mit Schattenriss-Figuren passt sich aufgrund ihrer Schlichtheit in praktisch jede Umgebung ein, ist leicht und lässt sich bis zum nächsten Jahr in einem entsprechend großen Karton verstauen.

Die italienische Weihnachtskrippe

Wie bereits angekündigt, stellt sich die Holzkrippe nach italienischem Vorbild in der Fertigung etwas aufwendiger dar, wobei es hier eigentlich um die Liebe zum Detail geht. Der Grundkörper aus Sperrholz wie im vorherigen Beispiel kann ebenso verwendet werden, nur das die Werkzeugliste um ein Schnitzmesser erweitert wird. Die notwendigen weiteren Materialien zur italienischen Krippe finden sich in der freien Natur und auch im Fachhandel für den Modellbau, denn lebensecht wirkende Holzfiguren selbst zu schnitzen, ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Auf einem Spaziergang durch einen in der Nähe liegenden Wald finden sich reichlich Materialien, die zum Krippenbau verwendet werden können. Kleine Ästchen, die zu Balken werden und Moos, das zum Gras wird, genauso wie Steinchen, die zu großen Felsbrocken werden, um die Dacheindeckung festzuhalten oder der Landschaftsgestaltung dienen.

Statt der Blenden in der Schattenriss-Krippe werden hier die kleinen Äste verwendet, um die Vorderkanten zu verdecken, wobei diesmal nicht geleimt, sondern kleine Nägel zum Befestigen verwendet werden. Ebenso kommen kleine Äste zur Anwendung, um die äußeren Seitenwände in horizontaler Bauweise zu bedecken und so den Eindruck einer Blockhütte zu erwecken. Auch im Innern können die Äste als Querbalken dienen, wobei sich die Befestigung je nach Bedarf durch Nageln oder Leimen bewerkstelligen lässt. Das gesammelte Moos sollte vor der Verwendung auf der Heizung gut getrocknet werden. Mit Sperrholzblättchen lässt sich eine Schindeldach-Eindeckung simulieren. Auch hier können verschiedene Farben dazu dienen, den Eindruck einer echt italienischen Alpenhütte zu vervollständigen. Sollte während dem Basteln an der Krippe abzusehen sein, das diese immer schwerer wird, kann es notwendig sein, die Grundplatte zu verstärken oder gleich eine dickere Holzplatte zu verwenden.

Ein wichtiger, weil gerade zur Weihnachtsstimmung passender Aspekt ist die Beleuchtung der Weihnachtskrippe. Hier kann beispielsweise eine herkömmliche Lichterkette verwendet werden. Dazu muss in die Rückwand der Krippe, egal ob nun Schattenriss oder Italienisch, eine Bohrung erfolgen, durch die die einzelnen Leuchten der Lichterkette passen. Diese können Innen an der Decke der Krippe befestigt werden, etwa mit einer Heißleim-Klebepistole, und sind nachher als indirekte Beleuchtung so gut wie unsichtbar. Dazu sollten aber LED-Lichterketten verwendet werden, um eine übermäßige Erwärmung der Holzteile zu vermeiden. Für die Bohrung in der Rückwand wird ein entsprechend großer Holzbohrer sowie eine Bohrmaschine benötigt, die mit ausschaltbarem Schlagwerk ausgestattet ist. Mit solchen selber gebauten Krippen ist eine festliche Stimmung fast schon garantiert - und wer eine solche Anleitung noch einmal in visueller Form benötigt, der kann sich von folgender inspirieren lassen:

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Bildquelle:

doris oberfrank-list / www.fotolia.de

O.M. / www.fotolia.de