Im Garten oder Grundstück ein festes Domizil zu haben, hat mehrere Aspekte. Eine Gartenhütte kann zur Aufbewahrung von Gartenmöbeln und Gerätschaften dienen, aber auch als idyllisches „Nest“ mit Erholungscharakter. Die Palette reicht vom einfachen Geräteschuppen über den Pavillon bis zum Wochenendhäuschen für den Hobbygärtner.

Es wird in folgende Arten von Gartenhäusern unterschieden:

  • Gartenhütte aus Holz (Fertigbausatz)
  • Gartenhaus aus Blockbohlen
  • Garten- oder Wochenendhaus aus Stein
  • Pavillon (Metall, Holz)
  • Gerätehütte (Schuppen aus Holz, Kunststoff oder Metall)
  • Anbau zur sanitären Einrichtung
  • Sauna in Blockbohlen-Bauweise
  • Spielhaus für Kinder
  • Gewächshaus

So verschiedene Gartenhaus-Typen auch zur Auswahl stehen, so unterschiedlich sind ihre System-Bauweisen und Formen. Es gibt quadratische, recht- oder fünfeckige Gebäude sowie Giebel-, Flach-, Pult- oder Runddächer. Das hat Auswirkungen auf das Fundament und das notwendige handwerkliche Know-how. Ob die Gartenhütte aus Holz oder Stein gebaut wird, ist eine individuelle und finanzielle Entscheidung. In beiden Varianten sind im Vorfeld Überlegungen notwendig, die im weiteren Verlauf zur optimalen Kaufentscheidung wichtig sind. Je nach Ausmaß des „grünen Wohnzimmers“, der Zweckbestimmung sowie den Anforderungen werden sich die Planung, Auswahl des Materials und das erforderliche Handwerkzeug richten. Dabei spielen der Standort, die Größe und die gesetzlichen Bestimmungen außerdem eine entscheidende Rolle. Der Zugang zur Hütte, Wasser- und Stromanschluss etc. sind ebenfalls Faktoren, die im Vorfeld geklärt werden sollten. Holz ist ein beliebter Baustoff für eine rustikale Gartenhütte, braucht aber regelmäßige Pflege zur Erhaltung. Kunststoff ist form- und farbbeständig sowie pflegeleicht. Eine Hütte in massiveGartenhausr Bauweise kommt für größere Gartenhäuser in Betracht.

Rechtliche Bestimmungen:

Bevor es zur eigentlichen Baurealisierung kommt, sollte sich jeder Bauherr – ob in seinem Garten oder Grundstück am Haus – über die gesetzlichen Bedingungen und Vorgaben informieren. Das kann regional verschieden sein. Es ist ratsam, zuerst die Gemeindeverwaltung, die Baubehörde oder den Gartenvorstand zu kontaktieren, als im Nachhinein mit Auflagen und Forderungen konfrontiert zu werden. Ebenso trägt es zum guten Nachbarschaftsverhältnis bei, wenn der Grundstücksnachbar in das geplante Vorhaben involviert wird. Es ist nicht statthaft, einfach einen Neu- oder Anbau des Gartenhauses, eine Erweiterung der Terrasse durchzuführen beziehungsweise eine zusätzliche Gartenhütte aufzustellen.

Hinweise beachten:

  • Vorgaben des BKleingG (Bundeskleingartengesetz)
  • Regelungen der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung
  • Genehmigung vom Bauamt (bei größeren Wochenendhäusern)
  • Maximale Grundfläche von 24 m² (einschließlich Vordach, Terrasse, Schuppen) für die Gartenhütte in einer Gartenanlage einhalten
  • Regelabstand zum Nachbargarten oder Grundstück: 3 Meter

Der Bau einer Gartenhütte in einer Kleingartensparte darf nicht zum dauerhaften Aufenthalt eingerichtet werden. Der „Grenzabstand“ kann im Einvernehmen mit dem Gartennachbarn etwas von der Norm abweichen. Das muss vor Beginn der Bauphase geklärt sein.

Vorteile von Fertigbausätzen: In relativ kurzer Zeit können zwei Personen eine Gartenhütte selbst aufbauen. Das „Komplettpaket“ beinhaltet:

  • Boden-, Wand- und Dachelemente als Fertigteile
  • Tür, Fenster und Terrasse sind bereits vormontiert
  • Dachpfetten, Giebelsockel und Spitze sind passend aufeinander abgestimmt
  • Komplettes Abflusssystem für Regenwasser

Durch den Eigenaufbau wird eine Kostenersparnis gegenüber der Dienstleistung einer Baufirma erzielt. Größere Blockbohlenhäuser werden auch als vorgefertigter Bausatz im Handel angeboten. Die Verarbeitung der bis zu vier Zentimeter starken Blockbohlen braucht einige helfende Hände mehr, als beim Bau der kleinen Hütte im Garten. Hier ist eine Unterstützung mit Fachkenntnis anzuraten. Denn als ganzjährig genutztes Gartenhaus im Grundstück mit Übernachtungsfunktion wird eine spezielle Dämmung notwendig. Dann macht auch im Winter eine Party im Garten Spaß, ohne in der Hütte frieren zu müssen.

Benötigtes Handwerkzeug: Der ambitionierte Heimwerker verfügt über eine Grundausstattung an mechanischem und elektrischem Werkzeug. Bohrmaschine, Zange, Schraubendreher mit verschiedenen Bits, Bleistift, Wasserwaage, Zollstock, Winkel und Kleinteile, wie Nägel, Schrauben und Muttern, finden sich in der gut ausgestatteten Werkzeugkiste. Es dient der Zeitersparnis, wenn vor Beginn der Baumaßnahmen für die Hütte alles Erforderliche griffbereit ist. Das umfasst das Material und das Werkzeug.

Was wird außerdem benötigt:

  • Hammer
  • Gummihammer
  • Akkuschrauber
  • Steinbohrer
  • Dübel
  • Leiter
  • Stahlwinkel
  • Unterlegscheiben (Stahl)
  • Holzschrauben
  • Dämmfolie
  • Dachpappe
  • Teppichmesser
  • Dachpappen-Nägel

Bei einem Bausatz für die Gartenhütte werden in der Regel Zubehörteile (Schrauben, Nägel, Stahlunterlegscheiben, Winkel, Dübel und Montageschellen) mitgeliefert. Es ist aber kein Nachteil, wenn der Handwerker ein gewisses Sortiment an „Ersatzteilen“ zur Verfügung hat. Das spart Weg, Zeit und Kosten.

Das Fundament – die sichere Basis

Der Untergrund entscheidet, wie stabil und gerade jedes Haus – auch die Gartenhütte oder der Schuppen – steht. Der Standort sollte eine ebene Fläche sein. Für eine kleinere Gartenhütte als Geräteschuppen ist nicht zwingend ein Fundament erforderlich. Es genügen Wegeplatten (frostsicher) oder imprägnierte Bretter als Fußboden, die auf kesseldruckimprägnierten Kanthölzern montiert werden. Die Unterlage ist abhängig vom Gartenhaustyp.

Fundamentarten:

  • Betonplatten, Betonpflastersteine
  • Streifenfundament
  • Ringfundament
  • Punktfundament

Die Baugrube für das entsprechende Fundament wird etwa in ihrem Umriss zwanzig Zentimeter mehr betragen als die Grundfläche der Gartenhütte. Die Betonoberkante des Fundaments muss mindestens fünf Zentimeter über der Erdoberfläche in einer Waagerechten herausragen.

Erforderliches Material und Handwerkzeug:

  • Metermaß
  • Winkel
  • Wasserwaage
  • Spaten
  • Schaufel
  • Schubkarre
  • Bretter zur Verschalung
  • Rüttelplatte oder Handstampfer
  • Maurerkelle
  • Abzieher
  • Schotter
  • Kies
  • Verlege-Sand
  • Mörtel (Betonmasse)
  • Stahlmatte (nur bei Verwendung einer Betonplatte)

Die Fundamentgrube wird etwa 30 Zentimeter tief ausgehoben. Eine etwa zehn Zentimeter hohe Kiesschicht bedeckt den Boden, der mit einer Ramme verdichtet wird. Darauf den Verlege-Sand auffüllen. Bevor die erste Betonschicht eingefüllt wirGartenhausd, schützt eine ausgebreitete PE-Folie den Beton vor Nässe und Frost. Die zweite „Schicht“ besteht aus einer Stahlmatte und darauf kommt wieder eine Betonschicht. Bei einem Ringfundament werden die Einschalungsbretter an den Rändern benötigt, damit der Mörtel in eine „feste Bahn“ fließen kann. Mit einem Abzieher wird die jeweilige Betonoberfläche „plan“ (glatt) gezogen. Weniger Aufwand wird mit einem ebenen, verdichteten Untergrund für das kleinere Gartenhaus betrieben. Für die Gartenhütte oder das Gerätehaus genügt eine Grundfläche aus Betonplatten oder eben verlegten Pflastersteinen.

Das Aufstellen der Hütte

Der Aufbau einer Hütte auf einem Betonfundament kann erst nach dessen vollständiger Aushärtung geschehen. Eine „Schönwetterphase“ sollte die Bauzeit begleiten. Anhand der Stückliste, die im Komplett-Bausatz mitgeliefert wird, werden die Elemente aus Kiefern- oder Fichtenholz sortiert und trocken gelagert.

Übersicht der genormten Einzelteile aus Massivholz:

  • Wände und Dach (14 Millimeter dickes Holz)
  • Rahmenhölzer (35 x 35 Millimeter)
  • Tür (174 x 75 Zentimeter)
  • Fenster (62 x 62 Zentimeter)
  • Holzdielen (28 Millimeter stark) mit Nut-Feder-Klicksystem

Aufbau Schritt-für-Schritt: Generell wird vom Bodenbalken aus der Aufbau erfolgen. Die Balken werden auf das Fundament gelegt und mit Winkeln aus Stahl (Steinbohrer erforderlich) sowie Holzschrauben miteinander verbunden. Auf dieses Grundgerüst werden die Holzdielen beziehungsweise hochdruckimprägnierten Holzplatten aufgeschraubt. Wird bereits eine fertige Bodenplatte geliefert, ist sie der „Fußboden“ der Hütte.

Tipp: Um den Unterbau vor Nässe und Feuchtigkeit zu schützen, werden entweder Dachpappenstreifen oder eine Dämmfolie untergelegt.

  • 1. Mit der Wasserwaage muss die Bodenplatte genau waagerecht ausgerichtet werden.
  • 2. Die erste Seitenwand auf die Platte aufstellen und fixieren, dann mit der folgenden Wand stabilisieren. Winkel, Schrauben und Akkuschrauber kommen jetzt zum Einsatz. Werden die Wände als einzelne Wanddielen gekauft, dann erfolgt eine „Brett-auf-Brett-Verbindung“ mittels Nut-Feder-System.
  • 3. Die beiden Seitenwände mit der Rückwand verbinden. Je nach Hersteller werden die Wandbohlen oder Fertigelemente durch ein Nut- und Federsystem verbunden. Mit dem Gummihammer vorsichtig die Steckverbindungen gleichmäßig verteilen. Die anschließende Verschraubung dient der Stabilität.
  • 4. Das vordere Giebelelement mit Tür- und Fensteröffnung einsetzen.
  • 5. Verschraubung der beiden Dachhälften (bestehend aus massiven Holzbrettern oder Spanplatten) von innen mit den Giebelelementen.
  • 6. Fenster und Tür einsetzen.
  • 7. Dachpappe mit einem Teppichmesser zuschneiden (mit etwa 3 Zentimeter Überhang).
  • 8. Auf die Dachhälften von außen die Dachpappe nageln. Hammer und Dachpappen-Nägel verwenden. Am Giebel die Dachpappe umbiegen und zur Befestigung (Verkleidung) Blenden aufschrauben. Entweder mit dem manuellen Schraubendreher oder dem Akkuschrauber. Statt Holzblenden können auch U-Profile aus Blech angeschraubt werden, die eine längere Haltbarkeit haben als Holz.
  • 9. Dachrinnensystem anbringen.
  • 10. Mit Schutzlasur die Gartenhütte streichen.

Ein wirksamer, doppelter Schutz von „oben“ ist das zusätzliche Aufbringen von Dachschindeln oder Bahnen aus Bitumen auf die Dachpappe. Vorteil: Sicherheit und Optik der Gartenhütte werden verbessert.

Tipp: Durch eine vorgezogene Überdachung mit Platten aus Polykarbonat wird die Terrasse noch besser gegen Witterungseinflüsse geschützt. Winkeleisen an die Dachblenden montiert, sind so zur Befestigung der Well- oder Stegplatten geeignet. Zusätzliches Stützen durch mindestens zwei Pfostenträger, die in Steckhülsen verankert werden, ist erforderlich.

Oberflächenbehandlung und Werterhaltung

Was wird benötigt:

  • Holzschutz (Lasur)
  • Pinsel
  • Farbrolle oder Sprühsystem
  • Pflege-Öl zur Behandlung des Holzes von innen und außen
  • Wetterschutz-Farben

Tipp: Werden die Einzelelemente vor dem Zusammenbau mit einer schützenden Lasur gestrichen, werden somit alle Ecken, Kanten und Winkel erreicht, was bei der fertigen Hütte schwieriger ist. Nach etwa zwei Jahren sollte der Anstrich mit transparentem Holzschutz wiederholt werden. Diese wetterfeste Oberflächenbehandlung schützt das Holz gegen Witterungseinflüsse und Schädlinge. Ein deckender Farbanstrich ist ebenfalls möglich, aber bei einer transparenten Lasur bleibt die Holzstruktur erhalten und die Hütte wirkt rustikal. Zur richtigen Ausstattung des „Bauherrn“ gehört selbstverständliche die passende Arbeitskleidung, wie festes Schuhwerk, Gummistiefel, Handschuhe, Schutzbrille und Arbeitshose beziehungsweise Jacke mit „Fächern“ zur Aufnahme von Bleistift, Metermaß, Kleinteilen und Co. Von einem richtig ambitionierten Projekt könnt Ihr Euch in folgendem Video inspirieren lassen:

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Bildquelle:

tektur / www.fotolia.de

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