In der Entwicklung vom Faustkeil zum leistungsstarken 3D-Drucker für jedermann steckt die großartige Geschichte der Werkzeuge. Schon in den Altvorderen zündete der Funke des Erfindungsgeistes und brachte spektakuläre Objekte hervor. Dank dieser Hilfsmittel vergrößerte sich der Radius menschlicher Aktivitäten. Neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffneten sich. Effizientere Handgriffe gestatteten ein zielgerichtetes Agieren. Selbst das einfachste Werkzeug wussten die Menschen geschickt und vielfältig einzusetzen. Und sie strebten stets nach Neuem, kombinierten mehrere Werkzeuge zu Apparaturen, erkannten durch Beobachtung und Versuche die Wirkung physikalischer, mathematischer, chemischer und biologischer Kräfte und Gesetze.

Wunderwerke der Menschheit – Das Werkzeug beim Bau der Pyramiden

Werfen wir einen Blick auf die Meisterwerke der Baukunst. Beim Bau der ägyptischen Pyramiden kamen als Werkzeuge Meißel, Sägen, Äxte und Hämmer zum Einsatz. Obwohl das Rad schon in der Bronzezeit bekannt war und im 5. Jahrhundert v. Chr. eine erfolgreiche Karriere als Töpferscheibe absolvierte, wurde es beim Pyramidenbau 2.620 – 2.500 v. Chr. nicht verwendet. Gesichert sind Hilfsmittel wie das Lot, hölzerne Rollen und Seile sowie Materialien wie Stein, Holz und Kupfer. Hohes Ansehen genossen die Steinmetze jener Zeit. Sie benutzten harte Steinhandstücke vulkanischen Ursprungs, um die beim Pyramidenbau dominierenden Kalk- und Sandsteine zu bearbeiten.

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Wunderbare Helfer – Das Werkzeug für zu Hause

Die handwerklichen Vorlieben bestimmen die Auswahl der Werkzeuge für zu Hause. Eine solide Grundausstattung gehört in jeden Haushalt, denn mithilfe dieser Werkzeuge lassen sich kleine Reparaturen und Arbeiten rasch selbst erledigen.

Welche Werkzeuge benötigt der Heimwerker?

  • Schraubendreher, Inbusschlüssel und Schraubenschlüssel
  • Die handlichen Drei werden im Set und als Einzelwerkzeug angeboten. Sets besitzen den unschlagbaren Vorteil, stets mehrere Größen griffbereit zu haben.
  • Fuchsschwanz und Handbügelsäge
  • Der Fuchsschwanz ist der geschätzte Allrounder unter den Sägen. Unter den Fuchsschwänzen sind Modelle mit auswechselbaren Sägeblättern die Favoriten. Der Spezialist für feinere Sägearbeiten ist hingegen die Bügelsäge.
  • Hämmer
  • Bei deren Auswahl kommt es auf das Kopfgewicht an. Hämmer mit einem Kopfgewicht von 300 g gehören ebenso zum Standard wie kleinere Ausführungen von 100 g Kopfgewicht.
  • Kombizange und Schlüsselzange
  • Die Kombizange ist das bevorzugte Werkzeug auf dem Feld der Elektroarbeiten. Sie assistiert beim Greifen und Halten. Da sie mit einer Schneidfläche ausgestattet ist, lassen sich mit ihrer Hilfe auch Drähte trennen. Schlüsselzangen sind verstellbar und zeichnen sich durch ihre glatten Backen aus.
  • Cuttermesser und Taschenmesser
  • Ohne die messerscharfen Helfer wäre die heimische Basisausstattung nicht vollständig. Sie garantieren den sauberen Trennvorgang mit Bedienkomfort.
  • Stahlbandmaß und Wasserwaage
  • Wo gearbeitet wird, fallen nicht nur Späne. Es geht um die Genauigkeit und um, diese zu sichern, wird mittels Stahlbandmaß exakt gemessen. Die Wasserwaage bringt gleichzeitig die senkrechten und die waagerechten Werte ins Lot.

Wunderbares Handwerk - Die ältesten Berufe der Menschheit

Das Werkzeug eröffnete den Menschen nicht nur neue Arbeitstechniken. Durch die gezielte Verwendung von Meißeln, Sägen, Äxten und Hämmern beschleunigte sich der jeweilige Arbeitsvorgang und er wurde gleichzeitig erleichtert. Schnell bildeten sich Gruppen von Spezialisten heraus, die aus der Fülle von Tätigkeiten und Materialien eine Auswahl trafen. Die ersten Schritte zu einem Berufsbild waren getan. Zu den nachweislich ältesten Berufen zählen:

  • Steinmetz
  • Schmied
  • Maurer
  • Korbmacher
  • Müller

Während die ersten drei Berufe besonders eng mit dem Baugeschehen verknüpft sind, obliegt noch heute dem Müller die Aufgabe der Kornverarbeitung als Grundlage für die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Der Korbmacher wiederum steuert ein Behältnis in ganz unterschiedlichen Größen aus einem günstigen und nachwachsenden Material her. Korbwaren zeichnen sich zudem durch ein sehr geringes Eigengewicht aus. Sie dienten der Aufbewahrung und waren zugleich ideale Transportbehälter und Möbelstücke. Während der Müller das Rad als Herzstück seiner Tätigkeit benötigt, der Korbmacher ein scharfes Trennwerkzeug und seine geschickten Hände braucht, können Steinmetz, Schmied und Maurer ohne Hammer, Axt, Säge und Meißel schlichtweg nicht tätig werden.

Das Werkzeug als stolzes Symbol des Handwerks

Ein Blick auf die Zunftzeichen der Berufe mit langer Vergangenheit bringt zu Tage, dass diese durch die Abbildung ihrer Werkzeuge ihre Profession anzeigen. In der Blütezeit des Handwerks, die in Europa während des Mittelalters gesehen wird, war mit Sicherheit die Zahl der Lesekundigen relativ gering. Daher bot sich die Kommunikation mittels Symbolen geradezu an. Gleichzeitig erzielten die Handwerker durch das gut sichtbare Anbringen der Zunftzeichen im öffentlichen Raum eine gewisse Werbewirkung. Jeder kennt die goldenen Brezeln des Bäckerhandwerks und die filigranen Scheren der Schneiderzunft. Einige Zunftzeichen sind bis heute ihren ursprünglichen Motiven treu geblieben. Andere hingegen zeigen sich wandelbar. Das Berufszeichen der Schmiede trägt unverändert Amboss und Hammer, während der Steinmetz in seinem modernen Zunftzeichen von drei Knoten, die einst für Lehrling, Geselle und Meister standen, nunmehr durch die Ziffer 4 auf seine Schwerpunkte Bau, Denkmalpflege, Grabmal und Gestaltung setzt. Das Urwerkzeug Hammer ergibt zusammen mit dem Zirkel und der Kelle das Dreigestirn des Maurerhandwerks. Das wieder aufstrebende Korbmacherhandwerk führt Messer, Klopf- und Biegeeisen als unentbehrliche Werkzeuge in seinem Berufszeichen. Und die Müller setzen auf Rad, Zirkel und stilisierten Mahltrichter.

Werkzeuge des Jahres – Die Favoriten des Heimwerkers

Wie bei einer Misswahl geht es bei der Wahl der Werkzeuge des Jahres eher nicht zu. Allerdings spielt die äußere Erscheinung der Kandidaten durchaus eine Rolle. Wesentlich wichtiger sind jedoch die Gebrauchseigenschaften, die ergonomischen Qualitäten und die inneren Werte des jeweiligen Materials. Ein kritischer Blick aus den Augen eines interessierten Heimwerkers auf die jährlichen Hitlisten und Testsieger lohnt sich durchaus. Aktuelle Trends und echte Innovationen sind für den Heimbestand an Werkzeugen durchaus bedeutend. Großzügig ist die Auswahl der Wettbewerbssieger. Diese reicht von zweifellos großartigen Wandfarben, über leistungsstarke Kleintraktoren und umweltfreundliche Dampfreiniger bis hin zu Turbinenhäckslern und Hybrid-Rasenmähern. Als Krone des technischen und technologischen Fortschritts rangiert unter den Werkzeugen des Jahres 2016 ein 3D-Drucker. Einem Urwerkzeug ist es gelungen, in das aktuelle Ranking der Top-Werkzeuge vorzudringen. Eine leichtgewichtige und äußerst präzise arbeitende Kapp-Gehrungs-Zugsäge verteidigt den Stand der Sägen erfolgreich in diesem Wettbewerb. Ihre frühzeitlichen Kollegen Hammer, Meißel und Axt sind eher im Hintergrund aktiv.

Werkzeuge im Galopp der technischen Entwicklungssprünge

Pferdestärken, Wasserkraft und Dampfmaschine, Generator und Elektromotor, Benzinmotoren und erneuerbare Energien sind die treibenden Kräfte des technischen Fortschritts, der den Faktor Nachhaltigkeit gegenwärtig immer mehr im Blick hat. Es ist die Kombination von Werkzeug und Antriebsart, die aus einem genialen Werkzeug eine effiziente Maschine macht. Erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte die Automatisierung ein. Nunmehr konnten Produkte in großer Stückzahl von konstanter Qualität in einer kurzen Zeit hergestellt werden. Durch die Verbindung von Computern und Maschinen zu einer Einheit wurden das Design und die Fertigung erneut revolutioniert. Aktuell zeigt sich der Fortschritt am ehesten im 3D-Drucker. Den gibt es mittlerweile zu einem attraktiven Preis auch für den Hausgebrauch. Die besonders leistungsfähigen Modelle unter den 3D-Druckern verarbeiten Materialien wie Kunststoff, Keramik und Metalle zu beliebigen Objekten, die vorab auf dem Computer ganz nach den kreativen Wünschen des ambitionierten Heimdesigners entstehen. Zu den Fertigkeiten eines 3D-Druckers zählen Drücken, Ziehen, Stauchen, Zeichnen, Glätten und Greifen. In dem Hightech-Drucker werden die Objekte schichtweise aufgebaut, wobei physikalische und chemische Vorgänge ablaufen. Die Verwendung von Metall-3D-Druckern im Heimverfahren ist noch nicht möglich. Das ist gegenwärtig noch ein Privileg der Industrie.

Alles auf Anfang

Es waren der Faustkeil und die vier Urwerkzeuge Meißel, Säge, Axt und Hammer, die dem Menschen ermöglichten, seine Tätigkeiten gezielt auszuüben und die Umwelt nach seinen Vorstellungen zu verändern. Die Geschichte des Werkzeugs ist der eindrucksvolle Spiegel der Menschheitsgeschichte. Die vielfältigen Hilfsmittel befähigten die Altvorderen ihre natürlichen Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme, warme Kleidung und Unterkunft zu erfüllen. Diese Ausgangslage sichert die Existenz der Gattung Mensch. Dann erst bietet sich ein Lebensumfeld, in dem die menschliche Kreativität ihre Kraft voll entfalten kann.

Bildquelle: Creaturart / www.fotolia.de