Wo ein Komposthaufen aus Platzgründen nicht hinpasst, dort kann ein Hochbeet für die Laubkompostierung aufgestellt werden. Besonders natürlich wirken hölzerne Ausführungen, die Heimwerker außerdem leicht selbst bauen können. Beim Kompostieren gibt es einige Tipps, wie dies schneller und günstig für die Pflanzen gelingt.

Hochbeet im Garten im Herbst anlegen – diese Materialien eignen sich

Ein Hochbeet kann im Garten, auf der Terrasse oder einem Balkon stehen. Es erleichtert die Gartenarbeit selbst bei Bewegungseinschränkungen. Wer jetzt im Herbst das Hochbeet zur Laubkompostierung nutzt, bekommt daraus im Frühjahr wertvollen Kompost für Nutz- und Zierpflanzen. Aber vor dem Einfüllen der Schichten bis zum Laub muss die Entscheidung getroffen werden, aus welchem Material der Kasten bestehen soll. Je nach handwerklichem Geschick, Budget, Platz und persönlichem Geschmack eignen sich hierfür

  • Beton oder Stein unterschiedlichster Zusammensetzung
  • Holz mittelharter oder harter Sorten
  • Metall-Glas- oder Metall-Kunststoff-Kombinationen

Am natürlichsten von allen Materialien verhält sich Holz beim Aufbau und während der Nutzungsdauer. Vor allem im Vergleich zu Kombi-Kästen oder Kunststoff-Plexi-Aufbauten ist Holz als Material für Hochbeete unübertroffen. Vorteile von Holz

  • Holz „arbeitet“ und ist begrenzt wasser- und luftdurchlässig. Das tut der Erde gut und schützt die Pflanzen vor Staunässe.
  • Holz ist ein preisgünstiger Baustoff, der vor allem als Bretter und Leisten selbst von ungeübten Heimwerkern simpel verarbeitet werden kann, mit gängigen Maschinen, wie einer Stichsäge und Bohrmaschine
  • Holz kann nach persönlichem Geschmack in seiner Außenform gut verändert werden. Die natürliche Struktur hat eine besonders individuelle Ausstrahlung.
  • Holz unter Wettereinfluss bildet auf der Oberfläche eine Patina. Diese Farbe wirkt im Laufe der Jahre immer stärker silbern und ist von dunklen Strukturen durchzogen. Dies verleiht Gegenständen aus Holz einen ehrwürdigen Charme.

Nachteile von Holz

  • Holz verwittert. Das kann bei extremen Wetterschwankungen zu groben Rissen führen, durch die Erdreich aus dem Hochbeet austritt. Wetterschutz hilft dagegen über viele Jahre, doch verliert das Holz dennoch allmählich an Stabilität. Dann muss es ausgetauscht werden.
  • Holz muss gegen Wettereinflüsse einmal jährlich mit Öl oder Lasuren gewartet werden. Diesen Nachteil haben jedoch alle Materialien im Außenbereich, so Rost bei Metall oder poröse Stellen bei Kunststoffen.

Benötigtes Werkzeug zum Anfertigen des Hochbeet-Kastens und für die spätere Bewirtschaftung

Der rückenschonende Garten entsteht mit guter Vorbereitung auch noch im Herbst und Spätherbst schnell und kann schon im neuen Frühjahr bepflanzt werden. Doch vor der Gärtnerfreude stehen diese Elemente und Werkzeuge:

  • ein Plan (eine genaue Skizze reicht aus). Er enthält gemäß dem Standort die Gesamtmaße, Länge, Tiefe, Breite und Einzelmaße pro Seite.
  • Holzbretter für die Seiten, vier Leisten für den oberen Abschluss und bei Aufstellung auf Balkon oder Terrasse entsprechend viele Bretter als Grundplatte. Diese Grundplatte muss eine Entwässerung gewährleisten.
  • Vier Vierkanthölzer in der vorgesehenen Gesamthöhe des Beetes. Auf diese werden von allen Seiten die Bretter aufgeschraubt.
  • Beim Bau mit Bodenplatte drei bis fünf flache, schmale Leisten in der späteren Aufstellbreite. Sie bilden später den nötigen Abstand zwischen Platte und Untergrund.
  • Hasengitter für den Boden, falls keine Grundplatte verwendet wird. Dies hält Bodenwühler (Hasen, Wühlmäuse) vom Hochbeet fern und erlaubt den leichten Zugang für Regenwürmer und andere bodengünstige Kleinlebewesen.
  • Reißfeste Baufolie. Sie dichtet die Seitenwände innen ab, so dass das Holz nur von außen verwittern kann und Fäulnis verhindert wird. Befestigt wird sie mit Leisten und Elektrotacker.
  • Akkuschrauber und passende Schrauben. Grundsätzlich ist Nageln auch o.k., aber weniger haltbar als Schraubkonstruktionen.
  • Bio Holzöle, Lasuren oder Beizen. Dieser Außenschutz verzögert den Verwitterungsprozess deutlich.

Die Arbeitsschritte zur Fertigstellung

Der Holzkasten für das Hochbeet ist leicht zu fertigen:

  • 1. Zunächst werden die Bretter auf Maß entsprechend dem Plan zum Beispiel mit einer Tischkreissäge zurechtgesägt. Dieser Schritt gelingt schneller, wenn bereits zugeschnittene Bretter verwendet werden.
  • 2. Sofern eine Bodenplatte zum Einsatz kommt, wird zunächst diese fixiert und mit den Abstandsleisten nach unten auf den späteren Aufstellort gelegt.
  • 3. Nun wird die kürzere Beetseite Brett für Brett auf eine Kante des Vierkantholzes geschraubt, am besten gleich rechts und links.
  • 4. Im nächsten Schritt folgt eine lange Seite, dann wird der Rohbau umgedreht und auf der anderen Seite vervollständigt.

Nun kann der Beetkasten schon aufgestellt werden, und es folgen die Schritte zum Schutz und zur Vorbereitung der Innenseite:

  • 1. Der Boden bei Aufstellung ohne Grundplatte wird mit dem Hasengitter belegt.
  • 2. Die Baufolie wird ordentlich um die Seitenwände gelegt und mit dem Elektrotacker solide befestigt. Leisten auf der Oberseite, genagelt oder geschraubt, verhindern späteres Reißen durch die Beanspruchung bei der Gartenarbeit.
  • 3. Die Außenwände und Oberkanten des Hochbeetes werden mit Bio-Schutzmitteln gestrichen.

Schon ist der rückenschonende Garten im Garten für die Befüllung vorbereitet.

Geeignete Materialien und nötige Arbeitsschritte zur Befüllung

Viele Ratgeber zum Bauen dieser Beetform empfehlen als unterste Schicht entweder Kies wegen der entwässernden Porosität oder grobe Reisigteile. Beim Reisig beklagen manche Beetbauer, dass dieses nach dem Verrotten oft plötzlich und stark nach unten sackt. Dieser Effekt lässt sich lindern, falls das Beet im Herbst angelegt wird. Laub ist ein ideales Füllmaterial zwischen dem Reisig. Es kann so fest wie möglich nach unten gedrückt werden, weil die Zweige trotzdem für genügend Zwischenräume sorgen. Ist das Reisig im Frühjahr verrottet, wurde auch aus dem Laub inzwischen Kompost. Der sackt zwar auch weg, aber deutlich geringfügiger. Beides zusammen ist schon die erste Schicht für die neue, gute Erde zum Bepflanzen. Über diese poröse Unterschicht (Kies oder Reisig oder Reisig mit Laub) wird eine Schicht Erde aufgetragen. Dies kann gewöhnliche Gartenerde aus dem Baumarkt sein, oder es wird nochmals eine flache Schicht Laub dazwischen gegeben. Vor allem dann, wenn das Hochbeet ohnehin zur Laubkompostierung eingesetzt werden soll, beschleunigt ein Anteil Erde den Prozess während der kühlen Ruhephase. Die letzte, oberste Schicht Erde ist Humus oder Kompost vom letzten Gartenjahr. Diese Schicht braucht im Herbst noch nicht besonders dick zu sein, gibt aber zum Verrotten ein schönes Gewicht auf die unteren Schichten. Der entstehende Boden wird sich in den Folgemonaten noch deutlich setzen. Dann kann immer wieder eine Schicht Kompost oder Humus zugegeben werden.

Hilfsmöglichkeiten für schnelleren Kompostierungsprozess und gesunde Erde

Laubkompostierung im Hochbeet ist eine von vielen Möglichkeiten, Gartenabfälle zur Gewinnung neuer, fruchtbarer Erde zu nutzen. Wer im Frühjahr große Pläne mit anspruchsvollen Nutzpflanzen hGemsegarten im Hochbeetat, kann schon im Herbst deren Ertrag steigern, lange, bevor diese überhaupt gesät oder gepflanzt werden. Kleinstlebewesen zersetzen Laub und Erde allmählich, bis die frische Schicht Abfälle zu gutem Boden verarbeitet ist. Unter ihnen gibt es aber auch Fäulnisbakterien, die jenen Prozess von Schnittgut und Laubresten zu Kompost verlangsamen. Im ökologischen Weinbau und der Landwirtschaft werden dem Boden effektive Mikroorganismen zugegeben. Dies sind auch Bakterien, die allerdings lebensfördernde Wirkung haben und sehr schnell aus Laub Kompost produzieren. Sie können in kleiner Menge auch in das Hochbeet gegeben werden, am besten in die unterste Schicht der späteren Erde. Denn was als Abfall im Beet landet, ist Futter für diese Kleinstlebewesen. Im Frühjahr, wenn die Schichten zu gutem Boden geworden sind, werden die kleinen Helfer von den jungen Pflanzen verstoffwechselt. Sie sind also Helfer beim Kompost und komplett natürlicher Dünger zugleich. Die über die Erde aufgenommenen Bakterienstämme enthalten unter anderem Fotosynthesebakterien, welche die Arbeit der Pflanzen zusätzlich unterstützen.

Wem die Wartezeit zwischen der Laubkompostierung im Herbst und dem Pflanzen im Frühjahr zu lang ist, der kann auch ab und zu die Schichten lockern, drehen, umgraben oder niederdrücken und mit weiterer Erde auffüllen. Luft im Kompost ist ebenfalls ein natürlicher Beschleuniger, vor allem in Verbindung mit dem Regen und Schnee, der für die stille Jahreszeit reichlich vorhanden ist. Nasser Boden neigt dazu, einen recht sauren pH-Wert zu entwickeln. Manche Nutzpflanzen mögen solchen Kompost nicht. Hier schaffen Eierschalen Abhilfe. Sie werden getrocknet, fein zerstoßen (oder in der Gewürzmühle gemahlen) und zum Kompost gegeben. Wer zu wenige Schalen im eigenen Haushalt hat, findet hierfür gewiss freigiebige Nachbarn und Bekannte. Der Kalk von Eierschalen ist basisch und lindert den Säuerungseffekt durch Nässe zugunsten der frischen Erde im Frühjahr.

Raus aus dem Einerlei! Ungewöhnliche, gut umsetzbare Ideen für Hochbeete

Häuslebesitzer haben vielleicht irgendwo ein kleines Fass stehen. Gewiss finden sich auch alte, eigentlich ausgediente Wagenräder aus Holz mit Eisenreifen. Beides zusammen gibt ein ungewöhnliches, voll funktionstüchtiges Hochbeet mit garantiertem Schmuckeffekt. So geht’s:

  • 1. Leeres Fass flach auf eine ebene Unterlage stellen und oben eine ausreichend große Fläche als späteres Beet heraussägen
  • 2. Innenseite wie oben beschrieben auslegen und verkleiden
  • 3. Vier Leisten als Standfläche anschrauben
  • 4. Außenseite wie beschrieben mit Wetterschutz oder beliebigen, möglichst schadstoffarmen Farben behandeln
  • 5. Die Wagenräder am oberen und unteren Fassboden anschrauben
  • 6. Fass befüllen und im Frühjahr wie gewohnt Gemüse, Kräuter oder Blumen pflanzen

Nicht ganz so natürlich ist die Optik von Wellblech. Dennoch können Wellblechreste gebogen werden und so zu beinahe künstlerischen Objekten als erhöhter Garten gestaltet werden. Diese Bleche wirken beim Bemalen mit natürlichen Farben natürlicher und erfüllen ihren Zweck ebenso gut wie ein Hochbeet aus Holz. Auch die Laubkompostierung ist hierin problemlos möglich. Wo es Platz, Tragfähigkeit des Untergrunds und die Hausansicht erlauben, können auch Beete aus Ziegel, Betonpalisaden und ähnlichen, steinernen Elementen gebaut werden. Jedoch ist und bleibt Holz von allen Varianten die beliebteste Form für Hochbeete. Als weitere Inspiration oder Bauanleitung kann Euch sicher auch folgendes Video dienen:

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Bildquelle:

RioPatuca Images / www.fotolia.de