Ein Hocker ist die ideale Sitzgelegenheit für zwischendurch. Er ist so simpel aufgebaut, dass ambitionierte Heimwerker gleich mehrere Möglichkeiten zum Selberbauen haben. Aber ob zum Stapeln, zum Schnüren, zum Steigen oder Rollen – erst mit dem geeigneten Material und dem richtigen Werkzeug gelingen praktische Sitzmöbel für Groß und Klein. Bei ordentlicher Vorbereitung bleiben die Kosten und der Zeitaufwand in einem überschaubaren Rahmen.

Geeignete Materialien für einen stabilen Hocker

Holz ist ein vielseitiger Werkstoff, der in der richtigen Qualität auch für einen Kinderhocker oder alle anderen Hockervarianten verwendet werden kann. Weiche und mittelharte Holzsorten eignen sich gut für die Bearbeitung. Alternativ ist auch Leimholz eine optisch schöne und technisch stabile Variante für Stapel-, Kinder- oder einfache Sitzhocker. Kreative Heimwerker greifen sogar zu Scheitholz für rustikale und recht simple Hockervarianten. Soll eine Reihe von Stapelhockern entstehen, so müssen die einzelnen Stücke leicht bleiben, damit sie sich im gestapelten Zustand besser transportieren lassen. Hierfür kann Kunststoff eine Alternative sein. Kreative Varianten können auch mit Metall geschaffen werden. Besonders raffiniert sind Kinderhocker, die mehrere Materialien oder Strukturen (bei Holz) miteinander kombinieren. Weiterhin sind zum Fertigstellen diese Materialien nötig:

  • Holzleim für eine strapazierfähige Verbindung der verleimten Hockerelemente
  • Holzöl oder geeigneter Lack zum Versiegeln/Schützen der fertigen Hocker-Oberfläche

Es ist ebenso möglich, den fertigen Hocker mit Stoff zu bespannen. Dafür eignet sich als Bezugswerkzeug ein Elektrotacker. Sollen künftig mehrere Hocker, Sitzmöbel oder andere schicke Einrichtungsgegenstände entstehen, gehört ein Elektrotacker auch für andere Heimwerkertätigkeiten auf jeden Fall künftig zu den Basiswerkzeugen im Handwerkskoffer.

Unentbehrliches Werkzeug zur Fertigstellung

Es gibt für Heimwerker zwei Möglichkeiten, den Bau des Hockers vorzubereiten. Die einfachere Version ist es, fertige Bretter und Platten im Baumarkt einzukaufen. Dort werden nach den Kundenvorgaben auch frische Zuschnitte von den ausgewählten Materialien und Stärken vorgenommen. Dies spart Zeit und ist hilfreich, falls in der Hobbywerkstatt (noch) keine Säge als Schneidwerkzeug vorhanden ist. Wer noch keine Idee von der Wunschgröße des künftigen Sitzmöbels hat, kann sich an diesen gebräuchlichen Abmessungen für die einzelnen Bauteile orientieren:

  • Eine Bodenplatte – Beispielabmessungen: 2,5 x 45 x 27,5 cm
  • Zwei Seitenbretter – Beispielabmessungen: 2,5 x 20 x 27,5 cm
  • Zwei Rück- und Vorderwände – Beispielabmessungen: 2,5 x 40 x 9 cm

Möglicherweise ist Holz in der richtigen Dicke schon irgendwo im Heizkeller oder der Bastelwerkstatt vorhanden. Dann können die Zuschnitte mit einer Handkreissäge auch selbst vorgenommen werden. Es sollte bei dieser vorbereitenden Arbeit darauf geachtet werden, gerade Kanten zu erzeugen. Gelingt dies nur unzureichend, müssen diese Kanten vor dem Zusammenbau der Einzelteile mit Schleifpapier oder einer Feile in Form gebracht werden. Denn nur bei präzisen Abschlusskanten ist ein später wackelfreies, gerades Ergebnis möglich. Diese Beispielanleitung beschreibt die Herstellung eines Hockers aus Holz. Aus diesem Grund sind auch nur jene Werkzeuge aufgezählt, die für die Holzbearbeitung sinnvoll sind. Zur Vorbereitung der Selbstbauarbeiten gehören neben den Zuschnitten diese Hilfsmittel auf den Tisch:

  • Eine Dübelschablone
  • 14 Holzdübel
  • Sechs Schraubzwingen
  • Eventuell eine Säge (siehe Alternative)
  • Ein Hammer
  • Ein Elektro- oder Akkubohrer
  • Einen Multischleifer (oder eine manuelle Schleifhilfe)
  • Schleifpapier, Körnung 180 (auch zum Einspannen an der Schleifmaschine geeignet)

Beim Schleifen entsteht Feinstaub, der ungünstig für die Atemwege ist und die Sicht auf die Arbeitsposition verschlechtert. Es ist deshalb empfehlenswert, eine Absaugung zuzuschalten oder zwischendurch Staub vom Brett / der Leiste zu entfernen. Um die Atemwege zu schützen, ist ein Mundschutz ebenfalls sinnvoll.

Vorbereitung der handwerklichen Schritte Dübel, Schablonen, Schraubenzieher, Säge und Schleifwerkzeug können Sie schon vor der eigentlichen Arbeit im späteren Handwerksbereich zurechtlegen. Nun allerdings sollten Sie ungefähr wissen, wOld stoolie genau Ihr kleines Möbelstück einmal funktionieren soll. Die handwerklichen Schritte für einen Stapelhocker sind anders, und wieder eine andere Herangehensweise ist für ein Modell mit Trittstufe nötig. Dies alles ist ohne große Vorkenntnis umsetzbar, jedoch nur mit einer gründlichen Vorbereitung. Die hier erklärte Anleitung beschreibt ein ganz simples Modell, dass sich als Kinderhocker oder – mit kürzeren Standbeinen – als Fußbänkchen nutzen lässt. 1. Die fertigen Zuschnitte werden gemäß der Skizze nahe beieinander, aber noch mit ausreichendem Abstand zueinander zurechtgelegt. Dieser Abstand ist wichtig für den zweiten Schritt der Vorbereitung. 2. Mit der Dübelschablone werden zunächst Dübellöcher in alle Hockerteile gebohrt. Ein leistungsfähiger Akkubohrer ist für diesen Arbeitsschritt ideal. So gestaltet sich bei den beschriebenen Einzelteilen die Vorbohrung:

  • Bodenplatte: rechts und links je drei Dübellöcher
  • Seitenteile (obere, schmale Seite): je drei Dübellöcher

Für die Bohrabstände ist Sorgfalt nötig. Denn nur, wenn die Dübellöcher in der Bodenplatte den gleichen Abstand wie die in den Seitenteilen haben, steht das kleine Möbel später gerade. 3. Eine Vor- und eine Rückwand sowie beide Seitenteile werden mit Dübeln verbunden. Nun werden auf der Innenseite (wieder mit der Dübelschablone) rechts und links zwei Löcher gebohrt, ebenso an der Stirnseite von Vor- und Rückwand. Wieder müssen die beiden Löcher den gleichen Abstand wie diejenigen der Seitenteile haben. Zur Zwischenprüfung bitte nachzählen: Im Seitenteil befinden sich jetzt 10, im Boden sechs, in der Vorwand vier und in der Rückwand vier Dübellöcher. Ab diesem Arbeitsschritt zeigt sich, wie gut die Vorbereitung gelungen ist.

Arbeitsschritte zum Montieren

Bis hierher waren die einzelnen Arbeitsschritte möglicherweise noch unübersichtlich, gewiss etwas zeitaufwändig. Schneller gelingen die Montageschritte für das kleine Möbel, doch ist auch jetzt noch Geduld erforderlich. So geht es weiter: 4. In alle Dübellöcher kommt zuerst ein Tröpfchen Holzleim. Die Dübel werden für guten Sitz mit einem Hammer in die Löcher geschlagen. Die Seitenteile werden zuerst mit Rück- und Vorwand verbunden. Jetzt wird auf das Grundgestell die Sitzfläche aufgesteckt.

Tipp: Sollte sich zeigen, dass Korrekturen an den Einzelteilen nötig sind, sollten diese jetzt vorgenommen werden, solange der Holzleim noch feucht und die Verbindung somit beweglich ist. Die verbundenen Teile werden mit Schraubzwingen fixiert. Dadurch bleiben alle Verbindungen garantiert akkurat, bis der Holzleim getrocknet ist. 5. Nach dem Trocknen werden die Schraubzwingen entfernt und das Holz mit dem Schleifpapier und der Schleifmaschine oder der manuellen Schleifhilfe rundum glattgeschliffen. Die Kanten sollten dabei ein wenig gerundet werden, so dass sich der spätere Hocker oder Kinderhocker auch schön anfassen und transportieren lässt.Carpenter is covering stool by lacquer

Fertigstellung des Hockers

Schritt Sechs der Anleitung kann auch gut mit den Kindern gemeinsam durchgeführt werden. Jetzt beginnt das Basteln an der Oberfläche. Denn grundsätzlich ist das praktische Möbelstück nun fertig. Sofern Holz in seiner natürlichen Maserung sichtbar bleiben soll, reicht es aus, die Oberfläche mit Holzöl zu behandeln. Ein bunter Lack eignet sich für eine bunte Gestaltung. Dieser Lack stellt neben den unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten auch eine sichere Versiegelung der Holzfläche dar. Mit Stoffresten oder Lederstücken und einem Elektrotacker lässt sich das Unikat auch polstern, so dass es gut zu einer Einrichtung passt, bei der schon Möbel mit Leder oder Stoff ähnlicher Farben und Qualitäten vorhanden sind.

Kreative Abwandlungen für unterschiedliche Verwendungszwecke

Diese Ideen lassen sich unterschiedlich aufwändig, aber ebenfalls von jedem Heimwerker mit Geduld und Geschick selber bauen:

  • a) Sitzhocker mit Mehrzweckfunktion aus BaumarktelementenGrundlage solcher Mehrzweckhocker sind Platten mit Rollen (zum Beispiel ein kleiner Möbelhund oder ein Pflanzenroller). Darauf werden dicke Schaumstoffpolster mit festem Bezugsstoff, zum Beispiel von ausgedienten Hussen, befestigt. Ein Teil der Polster kann mit Klettbändern obenauf lose befestigt werden. Dann stehen für gemütliche Stunden gleich die passenden, losen Hockerkissen zur Verfügung.
  • b) Scheitholz zum Hocker umfunktionierenAus Brennholz von wenigstens 45 cm Länge lässt sich ein peppiger Hocker optimal selber bauen. An Werkzeug sind dafür eine Kettensäge, eine Axt, ein Akkubohrer, ein Schraubenzieher (oder Akkuschrauber) und ein Spanngurt nötig. Das Endergebnis lieben auch Kinder, vor allem, wenn sie die Unterseite selber mit Filzstücken bekleben dürfen. Obenauf lässt sich ohne großen Aufwand ein Sitzpolster oder rundes Kissen für bequemen Sitz anbringen.
  • c) Stapelhocker als Möbel für spontanen Bedarf an SitzgelegenheitenStapelhocker aus Holz sind leicht, platzsparend und in bunten Farben eine klasse Idee, Kindern und ihren Freunden eine spontane Sitzgelegenheit anzubieten. Natürlich sind die simplen Möbel auch optimal für Erwachsene und stabil genug für viele Verwendungszwecke. Zwei leicht schräg auslaufende Seitenteile sind hierbei zugleich die Hockerbeine, die von einer Sitzplatte mit einem Spalt (etwa ein Drittel so tief wie die Seitenhöhe) verbunden werden. Im unteren Drittel der Beine stabilisiert ein Stab aus Holz oder ein Brett geeigneter Länge und Dicke die Standfläche. Bunt lackiert können diese Stapelhocker gut ineinandergesteckt werden.
  • d) Treppenhocker – auch im Haushalt eine praktische HilfeWer erste Erfolgserlebnisse damit hatte, einen Hocker zu basteln, kann sich mit dem gleichen Werkzeug auch daranmachen, einen Tritthocker aus Holz selber zu bauen. Denn außer etwas mehr Einzelteilen, nötigen Bohrungen und guter Vorbereitung ist die Vorgehensweise vom Skizzieren über das Vorbohren, Verbinden und schließlich Schleifen und Lackieren gleich.

Fazit: Ein Kinderhocker ist neben weiteren Hockerideen ein Möbel, dass sich leicht selber bauen lässt. Holz ist dafür ein idealer Werkstoff, der beim Befolgen der Anleitung zu einem optisch ansprechenden und praktisch gut belastbaren Möbel wird. Modelle aus Brennholz, mit einer zweiten Stufe, zum Stapeln oder Rollen sind Varianten, die kreative Heimwerker entweder ebenfalls aus Holz oder aus anderen Materialien basteln können. Voraussetzung für ein gutes Gelingen ist allerdings Werkzeug, dass sich einfach handhaben lässt und eine gute Sicherheit bei den einzelnen Arbeitsschritten gewährleistet. Eine etwas andere Variante des Hockerbaus zeigt Euch folgendes Video:

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Bildquelle:

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