Holzteile lassen sich auf unterschiedliche Weise verbinden. In der Regel kommen hierbei Nägel, Leim oder Schrauben zum Einsatz; im Hobbybereich eher untypisch sind Holzdübel. Wofür man sich entscheidet, hängt sowohl vom verwendeten Material als davon ab, was genau hergestellt werden soll.

Nagel und Hammer

Handwerklich am einfachsten ist das Nageln. Man benötigt Nägel in passender Größe und einen Hammer, schon kann es losgehen. Allerdings sollte auch der Hammer zum Nagel 'passen', es macht wenig Sinn, mit einem großen und schweren Hammer filigran einen kleinen Nagel einschlagen zu wollen. Die gebräuchlichsten Hämmer sind Schlosserhämmer, sie gibt es in verschiedenen Größen und Gewichten von 200 Gramm bis zu 1,5 Kilo, man kann sie auch im Set kaufen. Holz ist ein natürliches Produkt, insbesondere bei Massivholz lässt sich nicht immer voraussagen, wie es auf äußere Einwirkung reagiert. So besteht beim Hämmern die Gefahr, dass das Holz einreißt, insbesondere dann, wenn nah am Rand eines Werkstücks gehämmert werden muss. Dies ist insbesondere bei Eckverbindungen der Fall. Hier kommt die Nagelverbindung schnell an ihre Grenzen, im schlimmsten Fall ist das Holzteil unbrauchbar, wenn durch das Nageln ein Riss im Holz entstanden ist.

Ein weiterer Nachteil des Nagelns ist die Gefahr, den Nagel nicht gerade einschlagen zu können. Man kann einen krummen Nagel mit einer guten Kneifzange oder einem Nageleisen entfernen, dies gelingt aber kaum ohne Beschädigung des Werkstückes.Clavando puntas.

Mit jedem Hammerschlag wird eine enorme Kraft entfaltet, die dazu führen kann, dass ein Brett, in das der Nagel eingeschlagen werden soll, mehr oder weniger stark nachfedert. Dies ist immer dann der Fall, wenn das Brett nicht auf einem festen Untergrund platziert werden kann. Besonders Spanplatten können durch das Einschlagen eines Nagels im ungünstigsten Fall zu Bruch gehen.

Auch die Optik darf nicht außer Acht gelassen werden. Es ist sicherlich problemlos, die Rückwand eines Schrankes zu nageln, da sie nicht zu sehen ist, wenn der Schrank an der Wand steht. Sichtbare Nägel im Möbelbau oder beim Bau eines Regales ergeben keinen befriedigenden optischen Eindruck.

Achten sollte man bei Nägeln auch auf ihre Materialeigenschaften. Werden sie im Außenbereich verwendet und sind Feuchtigkeit ausgesetzt, sollte man verzinkte Nägel oder solche aus Edelstahl benutzen, da diese nicht rostig werden. Generell lässt sich sagen, dass Hammer und Nagel in erster Linie ein Fall fürs Grobe sind. Überall dort, wo es schnell gehen soll und wo die Optik keine Rolle spielt, kann genagelt werden. Wer oft nagelt, sollte über die Anschaffung eines elektrischen Naglers nachdenken, er erleichtert das Arbeiten enorm und spart Zeit. Es gibt Kombigeräte, die sowohl tackern als auch nageln.

Schraube und Bohrer

Schrauben bilden im Vergleich zu Nägeln eine wesentlich festere und dauerhaftere Verbindung. Gewährleistet wird dies vor allen Dingen durch das Gewinde: es schneidet sich ins Holz ein, sodass eine wesentlich höhere Kraft als bei einem Nagel erforderlich ist, um eine Schraube herauszuziehen. Andererseits lässt sich eine Schraube leicht mehrmals ein- und wieder ausschrauben, was bei einem Nagel normalerweise nicht vorgesehen ist. Deshalb sind Schrauben überall dann zwingend Nägeln vorzuziehen, wenn Holzteile verbunden und irgendwann auch wieder getrennt werden sollen. Auch lassen sich Schrauben, die sich im Laufe der Zeit gelockert haben, wieder festziehen, ohne dass dadurch die Qualität der Verbindung leiden würde.

Ein weiterer Vorteil der Schraube ist ihre Präzision. Mit einem guten Akkuschrauber, bei dem sich sowohl Drehzahl als auch Drehmoment einstellen lassen, gelingen Schraubverbindungen weitgehend problemlos, wenn man einige Dinge beachtet. So können auch Schrauben das Holz aufspalten, und das umso eher, je näher am Rand eines Werkstückes geschraubt werden muss. Vermeiden kann man dies allerdings durch gezieltes Vorbohren der Schraubung. Dabei muss der Durchmesser des Bohrers kleiner sein als der der Schraube, sodass diese im Holz ausreichend Halt findet. Das vorgebohrte Loch wirkt zudem wie eine Führung für die Schraube, die Gefahr, die Schraube schief einzubringen, verringert sich. Sollen viele Schraubverbindungen zügig erstellt werden, empfiehlt sich die Kombination Akkuschrauber und Akkubohrer. Dadurch entfällt der zeitraubende Wechsel zwischen Bohrer und Bit, was sich insbesondere dann bemerkbar macht, wenn nach jeder Bohrung sofort geschraubt werden soll.

Erst ein versenkter Schraubkopf ergibt eine optisch gelungene Verschraubung. Dazu wird an der Bohrstelle eine kegelförmige Vertiefung vorgebohrt, wozu sich Metallbohrer besonders gut eignen. Der Bohrdurchmesser muss dem des Schraubenkopfes entsprechen, sodass sichscrewdriver and screws der Schraubkopf passgenau ins Holz einfügen kann.

Besonders zu empfehlen sind Torx-Schrauben in Verbindung mit dem passenden Bit für den Akkuschrauber. Das Mitnahmeprofil der Torx-Schrauben sorgt für die optimale Verbindung zwischen Akkuschrauber und Schraube, Torx-Schrauben gibt es für alle Einsatzzwecke sowie in allen erdenklichen Größen und Materialien. Besonders edel wirken Torx-Schrauben aus Edelstahl, sie können auch im Möbelbau bewusst als gestalterisches Element eingesetzt werden. Die lange Zeit gebräuchlichen Schlitzschrauben sind wesentlich schwieriger zu bearbeiten, da der Bit oder Schraubenzieher dazu neigt, seitlich aus dem Schlitz zu rutschen.

Will man ein Werkstück selber bauen, das dauerhaft wechselnden Belastungen ausgesetzt ist, sollte man sich auf jeden Fall für eine Schraubverbindung entscheiden. Nagelverbindungen, die wechselweise Zug und Druck ausgesetzt sind, können sich auf Dauer lösen, etwa wenn das Holz bei großer Trockenheit seine Restfeuchte verliert und sich dadurch zusammenzieht, wodurch sich der Raum, den der Nagel einnimmt, vergrößert. Im schlimmsten Fall kann der Nagel ohne Krafteinwirkung aus dem Nagelloch fallen.

Schraubverbindungen stellen im Vergleich zum Nageln die elegantere und festere Lösung dar. Mit Schrauben lässt sich wesentlich präziser arbeiten als mit Hammer und Nagel. Für Eckverbindungen empfehlen sich spezielle Eckschraubzwingen, mit denen sich die Werkstücke vor dem Bohren und Schrauben exakt fixieren lassen.

Leimen und Kleben

Moderner Holzleim lässt sich in der Regel einfach verarbeiten und ergibt dauerhaft haltbare Verbindungen. Dabei handelt es sich um Kaltleim im Gegensatz zu Warmleim, der im Hobbybereich kaum zum Einsatz kommt. Holzleim gibt es in verschiedenen Qualitäten: wasserfest für den Einsatz in Feuchträumen, schnell klebend in wenigen Minuten oder klassisch, wenn genug Zeit zum Abbinden bleibt. Besonders bei großflächigen Verbindungen kann Holzleim seine Vorteile gegenüber Nagel und Schraube ausspielen. Sollen zwei Bretter vollflächig dauerhaft verbunden werden, stellt das Leimen die einfachste und beste Lösung dar.

Unentbehrlich beim Leimen sind Schraubzwingen verschiedener Größe, um die zu verbindenden Teile bis zum Aushärten des Leims zuverlässig zu fixieren und aneinanderzupressen.Montage einer Wohnungstr - Trzarge verleimen

Die Endfestigkeit des Leimes nach seiner kompletten Aushärtung ist in der Regel höher als die Festigkeit des Holzes. Versucht man, eine mit Leim hergestellte Eckverbindung zweier Bretter oder anderer Holzwerkstücke gewaltsam zu lösen, wird man feststellen, dass die Verbindung nicht exakt an der Leimschicht bricht, sondern dass das Holz selbst dabei angegriffen wird. Nicht der Leim bildet die Sollbruchstelle, sondern das Holz. Eine noch höhere Festigkeit verspricht die Kombination von Verleimen und Verschrauben. Insbesondere Eckverbindungen lassen sich so extrem stabil ausführen. Vor dem Schrauben wird der Holzleim nach Vorschrift entweder einseitig (in der Regel bei Weichholz) oder beidseitig (Hartholz) aufgetragen, anschließend werden die Teile verschraubt und austretender Leim entfernt.

Weiterhin hinterlässt Holzleim keinerlei Spuren, wenn man eventuell austretenden Leim sofort mit einem feuchten Tuch entfernt. Selbst ausgehärteter Leim lässt sich nachträglich abschleifen. Er lässt sich mit allen gängigen Farben überstreichen.

Spanplatte, Tischlerplatte oder Leimholz?

Bei der Frage, wie sich Holzteile optimal verbinden lassen, spielt die Art des Holzes ebenfalls eine Rolle. So gibt es für Spanplatten spezielle Schrauben, die eine dauerhafte Verbindung garantieren. Auch lassen sich Spanplatten gut verleimen, insbesondere im Möbelbau. Bei hochwertigen Holzmaterialien wie furnierten Tischler- und Spanplatten oder Leimholz aus Buche, Kiefer oder Fichte wird man sich für Leim oder die Schraube entscheiden, wobei Kombinationen zwischen beidem durchaus denkbar sind.

 

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