Heizung Systemtrenner für Trinkwasser – Funktion
Was ist ein Systemtrenner bei der Heizung?
Ein Systemtrenner für die Heizung verhindert den Abfluss von Wasser aus dem Heizungskreislauf in das Trinkwassersystem. Dies ist wichtig, da Wasser aus Heizungskreisläufen in der Regel leicht bis mittelschwer kontaminiert ist. Die Kontamination entsteht durch die langen Stehzeiten des Wassers im Kreislauf und – oder durch den Zusatz von sogenannten Inhibitoren. Inhibitoren werden z.B. zur Vermeidung von Verkalkung und Korrosion innerhalb des Heizkreislaufes verwendet. Der Systemtrenner dient daher so gesehen als Sicherung zwischen den beiden an sich getrennten Wasserkreisläufen von Heizung und Trinkwasser. Ein ungewollter Austausch zwischen den beiden Kreisläufen kann vor allem bei entstehenden Druckunterschieden entstehen. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn der Druck im Trinkwassernetz durch einen Rohrbruch oder besonders hohen Verbrauch eines Teilnehmers plötzlich absinkt oder wenn der Druck im Heizungswasserkreislauf durch eine Fehlfunktion stark ansteigt.
Wie funktioniert ein Heizung Systemtrenner?
Der Systemtrenner wird als Sicherungsarmatur zwischen Trinkwasserzulauf und Heizungsanlage eingebaut. Er trennt die beiden Leitungssysteme bei Gefahr von Abflüssen aus dem Heizungssystem automatisch voneinander. Steigt der Druck im Heizungswasserkreislauf durch eine Fehlfunktion oder sinkt der Druck im Trinkwassernetz deutlich ab, schließt sich ein Sicherungsventil und verhindert den Austausch von Medien (in diesem Fall Wasser) zwischen den zwei Kreisläufen.
Ein Systemtrenner ist dabei zumeist in mehrere Kammern aufgeteilt (Vorkammer, Mittelkammer und Ausgangskammer) zwischen denen jeweils ein eigener Rückflussverhinderer installiert ist. Dieser schließt sich, wenn der Druck zu sehr absinkt. Das Ablassventil in der Mittelkammer öffnet sich und lässt das dort befindliche Wasser ablaufen und sichert so das Leitungssystem. Dabei wird die Verunreinigung des Wassers aus Nicht-Trinkwassersystemen in fünf Flüssigkeitskategorien eingeteilt. Für jede der Kategorien 2 bis 5 gibt es unterschiedliche Systemtrenner. Für Heizungen werden in der Regel Systemtrenner genutzt, die für Kategorie 3 oder 4 geeignet sind.
Anwendungsbeispiele und Einsatzbereiche von Systemtrennern
Systemtrenner können und werden nicht nur zwischen Heizungsanlagen und der Trinkwasserleitung installiert, sondern müssen nach einer europaweit geltenden Verordnung (DIN EN 1717) auch an allen anderen Orten installiert werden, in denen es zu einem ungewollten und potenziell das Trinkwasser kontaminierenden Rückfluss kommen kann.
Diese sinnvolle Verordnung DIN EN 1717 dient zum „Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasserinstallationen“ und regelt die „allgemeinen Anforderungen an Sicherungseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen“.
Beispiele für solche Orte, an denen Verbindungen zwischen dem Trinkwasserleitungssystem und anderen Wasserkreisläufen bestehen, wären:
- Gartenbewässerungsanlagen
- Anlagen zum Spülen
- Stiefelwaschanlagen in Betrieben
- Laboranlagen
- Anschlussstellen für Hochdruckreiniger
Arten von Systemtrenner für die Heizung
Systemtrenner richten sich in ihrer Art und Funktionalität nach der Flüssigkeitskategorie, für die diese vorgesehen sind. Bei Heizungen sind dies die Kategorien 3 oder 4 von den insgesamt 5 Wasserkategorien, wobei Kategorie 1 das Trinkwasser selber darstellt. Für die Kategorie 3, die bei besonders vielen Heizungsanlagen gegeben ist, gibt es Systemtrenner mit unterschiedlichem Aufbau. Welche Art Systemtrenner welche spezifische Heizungsanlage benötigt, weiß der Fachbetrieb, der Heizungen einbaut oder wartet. Die Nachrüstung von Heizungsanlagen mit Systemtrennern kann problemlos von einem Heizungsbauer vorgenommen werden und erfordert in der Regel keinen hohen Arbeitsaufwand.
CA 3 Systemtrenner
Der CA 3 Systemtrenner ist für Flüssigkeitskategorien bis zur Stufe 3 ausgelegt. Die Armatur trennt das System in Vor-, Mittel- und Hinterdruckzone, die über 2 Rückflussverhinderer verfügen. Bei drohendem Flusswechsel (also dem Abfluss von Wasser aus dem Heizungskreislauf in die Trinkwasserleitung), wird die Flüssigkeit in der Mitteldruckzone abgesperrt, aus der diese dann abfließen kann. Die Druckzonen selber sind dabei nicht kontrollierbar.
GA 3 Systemtrenner
Die GA 3 System- oder Rohrtrenner sind für Flüssigkeitskategorien bis einschließlich 3 geeignet. Sie verfügen über ein federbelastetes Ventil und ausgangsseitigen Rückflussverhinderer. Das Ventil schließt sich bei abfallendem Eingangsdruck (Trinkwassernetz) automatisch und schaltet die Armatur in Trennstellung.
BA 4 Systemtrenner
Der BA 4 Systemtrenner ist für den Einsatz bis einschließlich Flüssigkeitskategorie 4 geeignet. Er teilt den Zugang des Heizungssystems zur Trinkwasserleitung, ähnlich wie bei den CA 3 Modellen, in drei Kammern mit 2 Rückflussverhinderern. Sinkt der Eingangsdruck, schließen sich die Kammern und das Wasser, in der bei diesen Modellen kontrollierbaren Mitteldruckzone, kann abgelassen werden.
Flüssigkeitskategorien & Vorschriften für Systemtrenner der Heizung
Die europaweit geltenden Verordnung DIN EN 1717 teilt Flüssigkeiten in 5 Kategorien ein:
- Wasser für den menschlichen Gebrauch aus Trinkwasser-Installationen
- ungefährliche Flüssigkeiten, die in Farbe, Geschmack, Geruch oder Temperatur vom Leitungswasser abweichen (z.B. Kaffee, Tee, Limonade etc.)
- Flüssigkeiten mit wenigen giftigen Stoffen (z.B. Heizungswasser ohne Zusätze)
- Flüssigkeiten mit giftigen oder besonders giftigen Stoffen (z.B. Heizungswasser mit Inhibitoren)
- Flüssigkeiten mit mikrobiellen oder viruellen Erregern (z.B. Wasser aus manchen Laboranlagen).
Wenn es eine Verbindungsstelle zwischen beiden Kreisläufen gibt, muss das Wasser mit einem dieser Kategorie entsprechenden Systemtrenner vom Trinkwassernetz getrennt werden. Die Sicherungsarmaturen sind dabei noch einmal in Familien unterteilt, denen je ein Großbuchstabe zwischen A und L zugeteilt wird. Die Großbuchstaben in Zusammenhang mit einer nachstehenden Nummer zwischen 2-5 zeigt an, welcher Familie von Sicherheitsarmaturen ein Systemtrenner angehört und für welche Flüssigkeitskategorie dieser maximal geeignet ist.
Nachrüstpflicht von Systemtrennern für Heizungen
Durch das Inkrafttreten der DIN EN 1717 im Jahr 2001 besteht die Pflicht, jegliche Verbindungen zwischen der Trinkwasserleitung und anderen Wassersystemen als eine ständige Verbindung zu behandeln. Diese Verbindung muss mithilfe von einem der Flüssigkeitskategorie entsprechenden Systemtrenner abgesichert werden. Dabei geht es vorrangig um den Schutz der Nutzer der Trinkwasserverbindungen selber. Die jeweilig einzubauende Systemtrenner Art wird vom Heizungsbauer oder Installateur festgelegt und kann nach dessen Ansicht bis zu einer Kategorie über dem Mindestanspruch liegen. Bei Neubauten und Sanierungen wird die Verordnung seit 2001 eingehalten. Im Altbestand gibt es aber nach wie vor große Rückstände bei der Aufrüstung, auch wenn diese relativ unproblematisch ist und nicht allzu hohe Kosten verursacht.
Wartung: Müssen Systemtrenner für die Heizung geprüft werden?
Systemtrenner der Klasse BA 4 müssen nach den geltenden Verordnungen regelmäßig 1-mal jährlich gewartet werden. Hintergrund ist der Anteil an besonders giftigen Stoffen in den Flüssigkeiten durch die Beimischung von Inhibitoren. Ein Wartungsvertrag sollte daher am besten direkt bei Installation des Systemtrenners mit der entsprechenden Firma vereinbart werden. Eine solche Wartungspflicht ist für Systemtrenner bei Flüssigkeitskategorie 3 zwar nicht vorgeschrieben, kann aber für die lange Lebensdauer und den tadellosen Betrieb vorteilhaft sein und sollte zumindest in größeren Abständen in Betracht gezogen werden.
Wie viel kostet ein Systemtrenner?
Systemtrenner für die Heizung, bzw. Heizungsanlage kosten in der Regel je nach Modell und Art zwischen 100 und 150 Euro. Der Einbau ist zudem einfach und somit nicht mit hohen Mehrkosten verbunden. Wer sein Haus nachrüsten lassen will, lässt am besten gleich an allen notwendigen Stellen die entsprechenden Systemtrenner einbauen. So spart man sich mehrfache Anfahrtskosten des Handwerksbetriebes.