Eine Menge Gegenstände werden in Häusern und Wohnungen heute an Wänden und Decken befestigt. Regale, Küchenoberschränke, Lampen, Waschtisch oder Briefkästen – die Bandbreite ist schier unendlich und variiert von federleicht bis sehr schwer. In den seltensten Fällen ist ein einfacher Nagel ausreichend oder kann direkt in den Untergrund geschraubt werden. Die Lösung des Problems heißt Dübel.
Aber das klingt einfacher, als es ist. Wer hat nicht schon im Baumarkt vor einem riesigen Sortiment an Standard- und Spezialdübeln gestanden, und war mit der Auswahl vollkommen überfordert. Um den richtigen Dübel für Ihre Zwecke zu finden, müssen Sie einiges berücksichtigen:


•    Wie schwer ist der Gegenstand, den Sie anbringen möchten?
•    Aus welchem Material besteht der Untergrund, in den Sie schrauben möchten?
•    Ist der Untergrund massiv, oder gibt es Hohlräume darin?
•    Wie stark ist der Untergrund?

Welche Dübelart für was verwenden?
Dübelarten lassen sich grob in Standarddübel, Hohlraumdübel und Spezialdübel unterteilen. Zu den Standarddübeln gehören:

Spreizdübel
Der Klassiker unter den Dübeln, der der am häufigsten Anwendung findet. Er besteht meistens aus Nylon und hält im Untergrund, indem er beim Eindrehen der Schraube kleine Seitenteile ausspreizen, die verhindern, dass die Befestigung samt der daran hängenden Last aus der Wand rutscht.

Universal- oder Allzweckdübel
Diese Art von Dübeln ist für ganz unterschiedliche Baustoffe zu verwenden, denn je nach Platzangebot spreizt er sich in massiven Materialien. Wenn jedoch Hohlräume vorhanden sind, verknotet sich der Kunststoff beim Eindrehen der Schraube und sorgt so für festen Halt.

Tipp: Selbstverständlich benötigen Sie neben dem Dübel auch eine passende Schraube. Achten Sie darauf, dass der Durchmesser und auch die Länge zu dem von Ihnen gewählten Dübel passen.


Zu den Hohlwanddübeln gehören:
Gipskarton- oder Dämmstoffdübel
Beide Dübelarten können direkt in den entsprechenden Untergrund gedreht werden. Das Vorbohren der Löcher entfällt also. Gipskartondübel bestehen aus Metall und bringen bei geringer Einbautiefe gute Stabilität in Wänden aus Gipsfaserplatten oder ähnlichem Material. Dämmstoffdübel sind von Aufbau her ähnlich, bestehen aber aus Kunststoff. Sie werden auf Dämmstoffplatten aus Polystyrol oder Polyurethan eingesetzt, wie sie beispielsweise im Klima- oder Akustikbau Anwendung finden. Durch die Kürze der Bauteile eignen sich beide Dübelarten ausschließlich für die Vorsteckmontage.


Federklapp- oder Metall-Hohlraumdübel
Beiden Dübeln ist gemein, dass sie in hohlen Untergründen, wie Gipskarton oder Hohlziegeln sicheren Halt finden. Federklappdübel eignen sich für die Montage leichter bis mittelschwerer Dinge, wie Deckenlampen aber auch Waschtischen oder hängend montierten Toiletten. Der Clou besteht darin, dass sich nach dem Durchstecken in das Bohrloch, seitliche Flügel ausbreiten, die den Dübel fest in Wand oder Decke verankern.
Ähnlich funktioniert auch der Metall-Hohlraumdübel. Hier fährt jenseits des Baustoffes beim Eindrehen der Schraube eine Kralle aus, die die Zugkräfte gleichmäßig auf eine größere Fläche auf der Rückseite des Baustoffes überträgt. Damit können vergleichsweise größere Lasten an Ort und Stelle gehalten werden, wie beispielsweise leichte Wandschränke. Für das Einsetzen von Metall-Hohlraumdübeln wird eine spezielle Montagezange verwendet.


Tipp: Um nicht zu tiefe Löcher zu bohren, nutzen Sie den Tiefenmesser Ihrer Bohrmaschine oder markieren Sie die entsprechende Bohrlochtiefe auf dem Bohraufsatz.


Zu den Spezialdübeln zählen:


Langschaftdübel
Diese Dübelvariante verfügt über einen – wie der Name bereits aussagt – besonders langen Schaft. Damit wird eine besonders gute Kräfteübertragung erreicht, und zwar in Baustoffen mit Hohlräumen ebenso, wie in massiven Materialien. Diese Dübel kommen demnach dort zum Einsatz, wo eine Menge Gewicht dranhängt, also etwa für Küchenoberschränke oder Baukonstruktionen.


Rahmendübel oder Metallrahmendübel
Zur Befestigung von Fenster- oder Türrahmen in verschiedenen Untergründen werden Rahmendübel verwendet, bei anspruchsvolleren Verbindungen sind es Metallrahmendübel.


Nageldübel
Nageldübel oder auch Schlagdübel werden überwiegend in der Baukonstruktion angewandt. Sie werden mit dem Hammer eingeschlagen und bei Bedarf nochmals mit dem Schraubendreher festgezogen. Das ist schnell und effizient.


Porenbetondübel
Diese Art von Dübeln wird einfach in den Gasbeton eingeschlagen. Durch die flügelförmige Anordnung der Dübelrippen entsteht in diesen weichen Materialien ein optimaler Halt.


Schwerlastdübel
Selbstverständlich existieren auch für sehr schwere Lasten spezielle Verbindungen. Diese bestehen alle aus Metall und wirken vor allem dadurch, dass die Verbindung zwischen Schraube, Dübel und Untergrund sehr fest ist. Hier muss demnach große Kraft aufgewendet werden, um alles sicher zu verankern.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Anker mittels eines Zwei-Komponenten-Klebstoffes zu befestigen. Hierbei entstehen keine Spannungen, sodass keine Gefahr besteht, dass der Baustoff beeinträchtigt wird.
Ankerbolzen, oder auch Betondübel, werden ebenfalls bei sehr schweren Gegenständen eingesetzt. Dazu zählen zur Beispiel Konstruktionen aus Stahl, Leitern und Treppen sowie Geländer.


Das Bohren der Dübellöcher
Sie sollten vorher ganz genau abmessen und markieren, wohin die Löcher gehören. Eine nachträgliche Korrektur ist meist nicht mehr möglich. Auch hier hängt wieder vom Untergrund ab, welche Methode Sie anwenden. Bei weichen Untergründen, wie Porenbeton oder Wandbauplatten genügt das einfache Bohrprogramm, während bei Voll- oder Natursteinen die ganze Kraft der Schlagbohrmaschine benötigt wird.


Tipp: Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie keine Leitungen anbohren!


Wählen Sie die Dübellänge und -dicke so aus, dass sie zu dem zu befestigenden Gegenstand passt. Angaben dazu finden Sie in der Regel auf der entsprechenden Verpackung. Beachten Sie aber auch, dass manche Wände zu dünn für lange Dübel sind. Im Zweifel verteilen Sie das Gewicht lieber auf mehrere Verbindungen.


Tipp: Wenn das Bohrloch doch zu groß geraten ist, oder der Untergrund nicht sehr fest ist, können Sie versuchen, den Dübel mit Streichhölzern oder Zahnstochern zu fixieren.


Bohrer, Dübel und Schraube müssen natürlich ebenfalls zusammen passen. In der Regel ist die Dicke des Dübels auch die Dicke des zu verwendenden Bohrers. Bei weichen Untergründen kann man aber besser einen kleineren Bohrer benutzen, da sonst das Bohrloch schnell zu groß wird. Das Bohrloch muss in der Regel tiefer sein, als der Dübel selbst, da die Schraube hinten herausschaut.


Beim Bohren halten Sie die Bohrmaschine im rechten Winkel zum Untergrund, damit die Schraubverbindung später gerade und damit sicher wird. Vor dem Einsetzen des Dübels muss der Bohrstaub entfernt werden, das geht am einfachsten mit einem Staubsauger. Anschließend können Sie den Dübel einsetzen. Je nach Modell schlagen Sie ihn vorsichtig mit einem Hammer ein, oder verwenden das Spezialwerkzeug. Jetzt muss nur noch angeschraubt werden, was montiert werden sollte – fertig.


Dübeln ist einfach und praktisch
Wer sich einen Überblick verschafft hat, welche Dübel für welche Aufgaben geeignet sind, hat damit beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Wie immer beim Hand- und Heimwerken sollten Sie jedoch auf eine gute Qualität von allen verwendeten Werkzeugen achten, denn auch davon hängt Ihr Ergebnis ab.


Werkzeugstore24 wünscht Ihnen frohes Schaffen.