Das Schleifen von Materialien gehört seit vielen tausend Jahren zu den handwerklichen Errungenschaften des Menschen. Bereits in den Steinzeit begann man, Geräte aus Stein, Knochen oder Holz so zu schleifen, dass Form und Funktion den Bedürfnissen der frühen Bauern angepasst waren. Die Ziele beim Schleifen sind – grob gesagt – zweierlei. Entweder man ist bestrebt, dem Werkstück eine bestimmte Form zu verleihen, um beispielsweise die optimale Passgenauigkeit zu gewährleisten. Oder aber es geht um die Gestaltung der Oberfläche, die besonders eben und glatt (oder manchmal auch angeraut) sein soll.

Daran hat sich im Wesentlichen nichts verändert. Optiker und Zahnärzte schleifen, um Gläser oder Zahnersatz mikrometergenau einzupassen, während Tischler oder Lackierer bestimmte Oberflächeneigenschaften erzielen möchten. Schleifen kann man fast alles, das formstabil ist. Es kommt oft nur auf die richtige Technik und das passende Schleifmittel an.

Schleifpapier – worauf kommt es an?

Heute werden zum Schleifen meist Schleifpapiere in unterschiedlichen Formen eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Trägermaterial aus Papier oder Gewebe, auf das mittels eines Bindematerials Schleifkörner aufgebracht wurden. Diese werden abschließend mit einem so genannten Deckbinder fixiert. Je nach Beschaffenheit und Stärke der Körnung ist das Schleifpapier für ganz unterschiedliche Werkstoffe und Zwecke nutzbar. Dabei gilt: je höher die Angabe der Körnung, desto feiner ist der Schliff.

Tipp: Grobe Schleifpapiere haben Körnungen zwischen 40 und 120. Mittlere Körnungen liegen bei 150 bis 180 und feine Papiere weisen 220 bis 360 auf. Bei besonders empfindlichen Oberflächen, wie Lacken, kann die Körnung aber noch erheblich feiner werden.

Neben der Größe der Körnung ist auch die Härte des Materials entscheidend für den Einsatz. Angaben dazu finden Sie auf der Rückseite des Schleifpapiers in Form von Buchstaben. Die Bereiche zwischen A und K werden als weich eingestuft, L bis O liegen im mittleren Bereich, während P bis Z besonders harte Körnungen bezeichnen. Für Möbel aus Weichholz verwenden Sie daher eher ein Papier aus der ersten Kategorie; Metalle oder Steine können durchaus härtere Schleifkörner vertragen.

Des Weiteren spielt die Streuung der Körnungsmaterials auf dem Trägergrund eine Rolle. Eine offene Streuung weist weniger Körner auf und erzielt im Gegensatz zu einer geschlossenen Streuung einen höheren Materialabtrag beim Schleifen.

Wie wird geschliffen?

Unabhängig vom zu schleifenden Material wird in der Regel von grob nach fein geschliffen. Das bedeutet, dass Sie zum ersten Anschliff, bei dem beispielsweise Lackreste oder grobe Unebenheiten beseitigt werden sollen, ein Schleifpapier mit großer Körnung (bei Holz beispielsweise K60 ) einsetzen. Hierbei wird von der Oberfläche verhältnismäßig viel Material abgetragen.

Tipp: Führen Sie gleichmäßige Bewegungen aus und verharren Sie nicht auf einer Stelle, vor allem dann, wenn Sie mit einem elektrischen Gerät arbeiten

Nachdem Sie das Werkstück von den abgeschliffenen Materialresten befreit haben, erfolgt der nächste Schliff mit einer mittleren Körnungszahl (bei Holz zum Beispiel K120 ). Bei diesem Schritt wird die Oberfläche geglättet und Unebenheiten können beseitigt werden.

Tipp: Verwenden Sie kein abgenutztes Schleifpapier und achten Sie darauf, regelmäßig den Schleifstaub zu entfernen. Andernfalls kann sich das Schleifblatt damit zusetzen.

Zum Abschluss kommt der Feinschliff (bei Holz etwa bis K240 ), der die endgültige Oberflächenbeschaffenheit herstellt. Nun kann gegebenenfalls eine Behandlung des Werkstückes mit Öl, Wachs oder Lack erfolgen.

Welches Schleifgerät für welchen Zweck?

Es gibt auf dem Markt eine reichhaltige Auswahl an Schleifgeräten, die für die unterschiedlichsten Aufgaben eingesetzt werden. Da alle diese Maschinen recht spezialisiert daherkommen, ist es bei der Anschaffung wichtig, sich darüber klar zu werden, wo das Gerät zum Einsatz kommen soll.

So sind Exzenterschleifer recht vielseitig einsetzbar, allerdings nicht für Detailarbeiten. Durch die Form und die leicht auszuwechselnden Schleifaufsätze eignen sie sich besonders für größere Flächen, Wölbungen und grobe Arbeiten auf Holz oder Lack. Gerne werden Exzenterschleifgeräte auch zum Schliff von Trockenbauwänden genutzt.

Tipp: Üben Sie bei der Verwendung eines elektrischen Schleifgerätes keinen Druck aus. Dadurch kann es zu unschönen Stellen im Werkstück kommen. Außerdem besteht die Gefahr der übermäßigen Hitzeentwicklung.

Ebenfalls für große Flächen eignet sich ein Schwingschleifer . Hiermit lassen sich schnell Geraden und Kanten bearbeiten. Im Gegensatz zum Exzenterschleifer sind damit auch Ecken besser erreichbar.

Bandschleifer zeichnen sich durch einen sehr guten Materialabtrag aus. Mit ihnen lassen sich Flächen gut plan schleifen. Durch die lineare Arbeitsweise des Gerätes entstehen außerdem keine kreisförmigen Schleifspuren auf der Oberfläche.

Tipp: Beim Schleifen mit einer Maschine sollten Sie Ihre Augen und Atemwege vor Staub und Splittern schützen. Tragen Sie deshalb eine Schutzbrille und eine Atemmaske.

Klein und vielseitig sind Deltaschleifer, auch Dreiecksschleifer genannt. Damit können problemlos Ecken und Kanten sowie andere schwer zugängliche Stellen bearbeitet werden. Je nach verwendetem Schleifblatt ist die Bearbeitung von Holz, Metall oder Lack möglich. Durch die geringe Größe eignet sich ein Deltaschleifgerät allerdings eher für kleinere Bereiche.

Beim Bearbeiten von Metallen greift man häufig auf einen Winkelschleifer zurück. Diesen kann man mit unterschiedlichen Aufsätzen betreiben, unter anderem auch mit Schleifpapieren.

Für viele filigrane Arbeiten, wie profilierte Werkstoffe oder andere schwer zugängliche Formen, nutzt man immer noch am besten Handschleifmittel . Diese gibt es unter anderem in Form von Handschleifklötzen oder auch als Vlies.

Das geeignete Material

Für die verschiedenen Geräte, aber auch für die Verwendung mit der Hand, finden Sie in unserem Sortiment zahlreiche Produkte für Ihr geplantes Projekt. Wir führen Schleifscheiben oder -streifen passend zu Ihrer Maschine, ob mit oder ohne integrierte Staubabsaugung und für jede Oberfläche. Für den Handschliff bieten wir Ihnen Schleifpapierrollen , Schleifbögen, Vliese und vieles mehr an.

Werkzeugstore24 wünscht Ihnen frohes Schaffen.