Höher, schneller, weiter – so lautet meistens die Devise. Aber eben nicht immer. Es gibt Bereiche in Hobby und Handwerk, die so zierlich und kleinteilig sind, dass dafür ganz spezielles Werkzeug benötigt wird. Und eine sehr ruhige Hand.

Die Rede ist von Präzisionsarbeiten, wie sie etwa in der Elektronik, Medizintechnik, bei Optikern und Akustikern und im Uhrmacherhandwerk vorkommen. Die Bauteile in diesen Gewerken sind oft winzig und müssen dennoch tadellos funktionieren. Manchmal hängen Menschenleben davon ab, oder das reibungslose Funktionieren von Großbetrieben.

Im privaten Umfeld trifft man diese Art von Feinstarbeit etwa im Modellbau und in der Unterhaltungselektronik an. Doch manchmal erfordern auch ganz alltägliche Dinge Präzision.

Elektronik und Modellbau

Viele Hobbyelektroniker sind über ihr Interesse an Elektrotechnik und der Faszination für komplizierte Schaltungen und dem Experimentieren mit der Materie Strom zu ihrem Hobby gekommen. Ein breites Feld an Tätigkeiten steht unter diesem Stichwort zur Auswahl. Manch Modelleisenbahner tüftelt an eigens für seine eigene Modelleisenbahn-Landschaft entwickelten Schaltplänen, die Züge, Signale, Lichter und Geräusche steuern. Andere haben sich der Radio- und Funktechnik verschrieben und wieder andere widmen sich mit Hingabe dem Bau von maßgeschneiderten Computerplatinen oder anderer Mikrotechnik.

Tipp: Auch wenn es in kleinem Rahmen stattfindet – Elektronik arbeitet mit Strom. Hierfür wird ein solides Grundwissen benötigt und die entsprechende Sorgfalt. Es handelt sich also durchaus um ein Hobby mit Gefahrenpotential.

Ein anderes Feld, in dem mit sehr kleinen Einzelteilen gearbeitet wird, ist der Modellbau. Hier werden Flugzeuge, Schiffe, Automobile oder Eisenbahnen in Maßstäben von teils 1:1200. Das bedeutet, jeder Zentimeter des Modells entspricht ganzen zwölf Metern in der Realität. Auch hier ist es vonnöten, besondere Gerätschaften zu benutzen, um beispielsweise eine Fregatte aus dem zweiten Weltkrieg so naturgetreu nachzubauen, wie möglich.

Im weiteren Sinn fällt in die Kategorie des Modellbaus übrigens auch die Tätigkeit von Architekten, die oft ihre Entwürfe maßstabsgetreu dem Auftraggeber präsentieren.

Spezialausrüstung in klein

Für diese Art von Beschäftigung kommt man mit dem üblichen Werkzeugkasten nicht weit. Selbst der kleinste Schraubendreher ist viel zu groß für die verbauten Materialien und mit den Fingern greifen kann man sie auch kaum. Aus diesem Grund gibt es unzählige Spezialwerkzeuge, die speziell für diese filigranen Arbeiten erdacht wurden.

Winzige Schrauben, Muttern oder Drähte lassen sich nur noch mit besonderen Greifwerkzeugen halten und an der richtige Stelle platzieren. Hierfür existieren Präzisionspinzetten mit unterschiedlich breiter Spitze, in glatt oder geriffelt und in magnetisch oder anti-magnetisch. Auch Präzisions-Elektronik-Greifzangen helfen bei Montagearbeiten im Kleinformat. Mithilfe von mikroskopisch kleinen Schraubendrehern lassen sich auch die kleinsten Schräubchen drehen.

Tipp: Mikro-Schraubendreher eignen sich übrigens auch zum Festziehen von lockeren Brillenschrauben. Auch simple Reparaturen an Uhren sind damit möglich.

Ihr Arbeitsplatz braucht vor allem eines: viel Licht und viel Ordnung. Beides ist bei der Größe der zu verarbeitenden Teile unumgänglich. Statten Sie sich mit Lupen und Organizern aus, um alle Einzelheiten gut sehen zu können und um die vielen Teile übersichtlich unterbringen zu können. Für Kleinteile aus Stahl und Eisen ist eine magnetische Matte mit einer Einteilung in Felder sehr praktisch. So haben Sie unterschiedliche Schraubensorten immer gleich zur Hand. Ein präziser Messschieber liefert Ihnen genaue Abmessungen, eine oder mehrere Lötstationen runden das Bild ab.

Smartphone reparieren

Einer unserer treuesten Begleiter in der heutigen Zeit ist das Smartphone. Leider ist es ebenso nützlich wie empfindlich. Gerade wenn man viel handwerklich arbeitet, ist das Gerät schnell einmal auf den blanken Betonboden gefallen oder man hat aus Versehen etwas Schweres darauf abgestellt und das Display ist gesprungen. Jedes Mal das gute Stück zum Reparaturservice einzuschicken, ist auf Dauer teuer. Günstiger ist es, wenn man das Handy selbst repariert. Dazu benötigt man die Ersatzteile, die sich oft preiswert im Internet beschaffen lassen, und eben Präzisionswerkzeug: Zangen, Pinzetten und Mikroschraubendreher. Mit ein wenig Geduld und Geschicklichkeit ist ihr Smartphone bald wieder voll funktionsfähig.

Tipp: Merken Sie sich die Anordnung der Schrauben ganz genau und vertauschen Sie sie auf keinen Fall. Das kann im schlimmsten Fall Fehlfunktionen oder einen Totaldefekt zur Folge haben.

Beim Auseinandernehmen und wieder Zusammensetzen des Telefons, achten Sie auf Sauberkeit. Weder Staub noch Fett von Ihren Fingern sollte auf die Bauteile gelangen. Ziehen Sie im Zweifel Einweghandschuhe an, um eine Verschmutzung des delikaten Innenlebens Ihres Smartphones zu verhindern.

Reparatur-Kits aus dem World-Wide-Web sind in der Regel Werkzeuge beigelegt. Diese sind aber nur sehr eingeschränkt empfehlenswert. Auf der sicheren Seite stehen Sie, wenn Sie statt dessen Ihr qualitativ hochwertiges eigenes Werkzeug verwenden.

Öfter eingesetzt, als gedacht

Bei genauem Hinsehen gibt es mehr Gebiete, auf den filigran gearbeitet werden muss, als man auf den ersten Blick denkt. Eine Grundausstattung an Präzisionswerkzeug ist deswegen durchaus bedenkenswert.

Werkzeugstore24 wünscht Ihnen frohes Schaffen.