Kino zu Hause - Leinwand und Beamer einfach selbst gebaut

Dennoch nützt das stylischste Sofa und die schönste Minibar nichts, wenn nichts zum Fußball schauen da ist. Um das EM-Studio perfekt zu machen, wird also noch eine Leinwand benötigt. Eine besondere und vor allem robuste Variante ist eine Leinwand aus Plexiglas. Diese kann wahlweise auch draußen aufgebaut werden, da sie witterungsbeständig ist. Diverse Hersteller bieten inzwischen diese besonderen Plexiglasplatten mit Rückprojektion an. Die Projektionsfläche wird dann also von hinten mit einem Beamer angestrahlt und so wird vorn ein scharfes und leuchtendes Bild erzeugt. Das ist allerdings nur realistisch, wenn das Umgebungslicht nicht zu hell ist. Dies lässt sich in einem Kit online bestellen und dann sind alle notwendigen Utensilien zum Aufstellen der Wand enthalten. Es geht allerdings auch günstiger und vor allem selbst herzustellen. Leinwände für Beamer sind nicht sehr billig und da ist das Selbstbauen eine attraktive Alternative. Ein paar handwerkliche Fähigkeiten sind bei diesem Projekt von Vorteil, ansonsten ist die Hilfe vom begabten Freund oder Nachbarn eine willkommene Unterstützung. Für das Bauprojekt Leinwand werden fünf Holzleisten, viele Holzschrauben, sechs kleine Winkel, ein passendes Tuch aus Segelstoff oder Molton und ein Tacker mit genügend Klammern benötigt. Dann kann es auch schon mit den vorbereitenden Arbeiten losgehen. Die Maße von 180 mal 110 cm ist zum Fußball schauen optimal und wenn das EM-Studio groß genug dafür ist, kann sich an diesen Maßen orientiert werden. Dadurch entsteht das kinotaugliche Format von 16:9. Vier der vorhandenen Holzleisten bilden den Rahmen der Leinwand, die fünfte Leiste stabilisiert den Rahmen in der Mitte. Die Leisten werden ganz einfach mit den Holzschrauben und einem leistungsstarken Akkuschrauber miteinander verschraubt und die Winkel sorgen für zusätzliche Stabilität. Die Holzleisten können bereits im Baumarkt auf die benötigte Länge zugesägt werden, sofern zu Hause keine Säge vorhanden ist. Doch diese Holzleisten lassen sich bereits mit einem einfachen Fuchsschwanz oder einer einfachen Handsäge bearbeiten. Bei vielen Modellen können je nach Bedarf unterschiedliche Sägeblätter eingesetzt und unkompliziert ausgetauscht werden. Die Leiste zur Stabilisierung des Rahmens in der Mitte sollte erst zum Schluss angebracht werden. Dann ist der Rahmen der Leinwand für das Fußball-Event des Jahres auch schon fertig. Nun geht es an das Bespannen, welches so seine Tücken birgt. Aber mit ein bisschen Geschick ist auch dieser Arbeitsschritt kein Problem. Wenn der bereits erwähnte Segelstoff verwendet wird, kann es passieren, dass das spätere Bild darunter leidet, je nach vorhandenen Lichtverhältnissen. Denn wenn die Leinwand mit Segelstoff zum Beispiel tagsüber draußen im Garten für ein Public Viewing unter freiem Himmel aufgebaut wird, kann der Rahmen durchscheinen. Um dies zu vermeiden und die Leinwand sowohl drinnen als auch draußen einsetzen zu können, ist es sinnvoller, den dickeren Moltonstoff zu verwenden. Dieses Tuch kann auch zusammen mit dem Segeltuch verwendet werden und wird als erstes auf den Rahmen getackert. Damit ist das Durchscheinen des Rahmens nahezu unmöglich. Zu Beginn sollte der Stoff an einer langen Seite mit genügend vorhandenen Tackernadeln befestigt werden. Dann wird der Stoff straff gehalten und an der langen Seite gegenüber befestigt. Das Gleiche passiert nun an den beiden kürzeren Seiten. Dabei sollten die Ecken allerdings erst amProjector connected to laptop in presentation room Ende bearbeitet werden, da diese besonders präzise befestigt werden müssen, um das spätere optische Gesamtbild nicht zu beeinträchtigen.

Im Anschluss daran wird das Segeltuch von hinten über das Moltontuch getackert. Beide Tücher sollten die gleiche Größe haben. Mit einer ordentlichen Straffung wird es genauso angebracht, wie das Moltontuch vorher. Die Tücher können im Vorfeld noch gebügelt werden, das garantiert bei guter Befestigung ein faltenfreies Fußball-Erlebnis. Wenn weder Segeltuch noch Moltontuch zu bekommen waren, eignen sich auch ganz einfache weiße Stoffvorhänge. Diese sind in der Regel etwas teurer, allerdings auch dicker und verhindern bereits in einer Schicht das Durchscheinen des Rahmens. Wenn es aus verschiedenen Gründen dennoch nicht möglich war, einen einheitlichen Stoff zum Bespannen der Leinwand zu benutzen, gibt es noch die Möglichkeit, den Stoff anzustreichen. Dafür eignet sich eine gut deckende und vor allem matte Acrylfarbe am besten. Wenn dazu noch eine ganz geringe Menge Schwarz gemischt wird, wird der Schwarzwert der Leinwand verbessert und das Bild wird am Ende noch besser. Das ist auch ein weiterer Vorteil gegenüber Leinwänden, die fertig gekauft werden können. Denn diese haben meist ein strahlend reines Weiß, doch für viele LCD-Beamer ist das nicht unbedingt geeignet. Dennoch sollte ganz genau dosiert werden, sonst wird das Weiß zu graustichig und das Bild wird verfälscht. Das optimale Mischverhältnis zu finden erfordert viel Fingerspitzengefühl und kann vorher auf einem übriggeblieben Stück Stoff ausprobiert werden. Im feuchten Zustand kann das Ganze noch nach einer misslungenen Mischung aussehen, doch das Ergebnis entfaltet sich erst, wenn die Farbe komplett getrocknet ist. Eine kleine Rolle aus Schaumstoff eignet sich für den Farbauftrag am besten. Damit wird das Ergebnis schön gleichmäßig.

Die fertige Leinwand kann nun an einer Wand montiert werden. Dafür sollte vorher noch geprüft werden, wo der Beamer stehen soll, damit auch genügend Abstand besteht. Zwei Nägel in der Wand reichen als Aufhängung theoretisch schon. Es ist aber auch möglich, zwei Haken an die obere Leiste zu schrauben und diese dann an Nägel in der Wand zu hängen oder an Schrauben, die samt Dübel in der Wand stecken. Wenn die Wand mobil bleiben und auch mal spontan nach draußen gebracht werden soll, ist ein Standfuß empfehlenswert. Dafür kann zum Beispiel auch eine Staffelei zweckentfremdet werden. Hierbei muss nur die Fläche, auf der die Leinwand liegt, in einen rechten Winkel gebracht werden. Eine weitere Halterung am oberen Ende und schon kann die Leinwand auf die Staffelei gestellt werden und es braucht keine Wand. Eine andere Möglichkeit wäre, ein Rohr an den drei langen Leisten auf der Rückseite zu befestigen. Dann benötigt es noch ein etwas dickeres Rohr, in das das andere reinpasst. Das dickere Rohr wiederum kann zum Beispiel in einen Sonnenschirmständer gesteckt werden. Alternativ dazu kann das dickere Rohr auch im Garten in die Erde gesteckt oder gegraben werden. Dann wird das ganze je nach Länge mit Kies befüllt, damit die Leinwand samt dem Rohr an der Rückwand nicht bis nach unten rutscht. Allerdings sollte es schon so tief drinstecken, dass es nicht beim ersten Windstoß umfällt. So kann die Leinwand mit dem schmaleren Rohr ganz einfach in das Rohr im Boden gesteckt werden und sie hält auch ohne Wand.

Mit dem Abspielen des Youtube Players erklären Sie sich mit unserer Datenschutzerklärung und mit der Datenschutzerklärung von Youtube/Google einverstanden.

Der Beamer Wenn das EM-Studio noch mehr persönlichen Charakter erhalten soll, ist es sogar möglich, den Beamer selbst herzustellen. Dafür werden nur ein paar kostengünstige und gebrauchte Geräte benötigt und dann kann es auch schon losgehen. Die funktionsfähigen Geräte sind ein TFT-Bildschirm, ein Tageslichtprojektor, zwei Streifen aus Kunststoff oder Holz mit einer Breite von etwa 2-10 Millimetern, doppelseitiges Klebeband und ein Lüfter. Zu allererst muss das Display aus dem Bildschirm ausgebaut werden. Dies ist am zeitaufwändigsten und auch am kniffligsten, aber für den eigens hergestellten Beamer lohnt sich die Geduld. Auf der Rückseite des Bildschirmes wird die Plastikschale des Standfußes abgenommen. Das geht recht einfach, da diese meist nur aufgesteckt ist. Wenn sich dahinter neben den Kabeln noch eine weitere Verdeckung aus Plastik verbirgt, muss auch diese entfernt werden. Anschließend werden die verschiedenen Stecker gezogen und auch die Halterungen des Standfußes abgeschraubt. Das geht am besten mit einem Kreuzschlitz Schraubenzieher, je nach Sorte der Schrauben. Wunderbar eignen sich dafür Schraubenzieher mit wechselbarem Kopf. Dann ist man für alle Eventualitäten gerüstet. Wenn noch weitere Verkleidungen zusammengesteckt sind, können diese vorsichtig mit einem Scprojector in action with illuminated rgb screenhlitz-Schraubenzieher auseinandergenommen werden. Die Controller und Platinen sind meist noch unter Blechabdeckungen versteckt, diese müssen dann ebenfalls entfernt werden.

Nun sind Display-Panel und die Streuscheiben in greifbarer Nähe und können vorsichtig herausgenommen werden. Vorher sollten die Steckverbindungen zwischen Platinen, Controller und dem TFT gelöst werden, um eventuelle Beschädigungen zu vermeiden. Diese können danach problemlos wieder miteinander verbunden werden. Damit ist der schwierigste Arbeitsschritt schon geschafft und der Rest geht schnell und einfach von der Heimwerker-Hand. Es ist zu beachten, dass das Panel nicht direkt auf der Glasscheibe des Projektors aufliegt, da sich dort durch die Lampe eine Wärme entwickeln kann, welche das Panel binnen kürzester Zeit zerstören würde. Das Display muss so sicher befestigt werden, damit es nicht verrutschen kann. Dafür sind die Holzstreifen oder auch Kunststoffstreifen da. Diese werden an der Seite der Glasscheibe mit doppelseitigem Klebeband befestigt und dann kann das Display aufgelegt werden. Dieses wird dann ebenfalls ganz unkompliziert mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Als letztes Bauteil kommt der Lüfter zum Einsatz, damit der Beamer nicht überhitzt. Dieser kann an der Seite oder unterhalb des Beamers angebracht werden. Dann muss der selbstgebaute Beamer nur noch mit dem Ausgabegerät, also einem Fernseher oder Laptop versehen werden und das ultimative Fußball-Erlebnis auf der Leinwand Marke Eigenbau kann starten. Um die Optik zu verschönern, kann für den Beamer noch ein passendes Gehäuse gebaut werden. Es ist allerdings auch möglich, den bereits erwähnten Couchtisch aus Paletten so zu gestalten, dass das Ablagefach groß genug für den Beamer ist. Schon ist das Gerät im selbstgebauten Tisch verschwunden und versorgt die Gäste mit spannenden Bildern vom EM-Spiel. Bei dieser Variante sollte auf Rollen an der Unterseite des Tisches verzichtet werden, sonst kann das Bild ganz schnell versehentlich verschoben werden. Und wenn in dieser Zeit das entscheidende Tor fällt, wäre das mehr als ärgerlich.

Damit steht das perfekte EM-Studio und nahezu alle Komponenten wurden mit günstigem Material und leistungsfähigen Werkzeugen selbst hergestellt. So steht gemeinsamen Abenden während der Fußball-EM auch bei schlechtem Wetter nichts mehr im Wege.

Lest auch Teil 1, Teil 2 und Teil 4

 

Bildquelle:

ifeelstock / www.fotolia.de

nikkytok / www.fotolia.de