Geschäftiges Treiben auf der Baustelle: Während einige Arbeiter sich um die Stahlträger kümmern, positionieren die Kollegen den Kran, andere rühren den Beton an und wieder andere schneiden Metall zu recht. Was alle Handwerker auf der Baustelle verbindet: Musik. Es ist eine Seltenheit, dass man eine Baustelle, eine Werkstatt, eine Schlosserei, eine Schreinerei oder andere handwerklich tätige Bereiche findet, die keine Musik während der Arbeitszeit laufen lassen. Das ist nicht nur in Deutschland so. Weltweit und kulturübergreifend hören Menschen während ihrer Arbeit Musik. Doch warum ist das so? Was macht Musik mit Heimwerkern, dass sie zu einem ständigen Begleiter geworden ist?

Musik macht glücklich

Musik ist etwas Alltägliches. Dabei hat der Mensch sie erschaffen. Natürlich gab es schon immer Töne. Doch dass aus Tönen Musik wird, ist alleine die Leistung des Gehirns. Der Weg der Musik ins menschliche Bewusstsein ist lang. Es ertönt ein kompliziertes Gewusel aus Schallwellen. Zunächst werden die aufgenommenen Geräusche im Hirnstamm verarbeitet. Während das Gehirn fleißig an der Übersetzung arbeitet, bekommt der Mensch noch nichts davon mit. Erst wenn die musikalischen Reize das Hörzentrum erreichen, ist die Musik ins Bewusstsein vorgedrungen. Unser Gehirn schafft es, die Mischung aus Tönen den einzelnen Stimmen und Instrumenten zuzuordnen. Dabei kann es sie in dem Gemisch aus Geräuschen, Melodien und Rhythmen identifizieren. Das Gehirn ist nicht nur fähig, Geräusche in Musik zu übersetzen, sondern die Musik hat auch einen großen Einfluss auf das Gehirn. Musik ist in der Lage das Gehirn derart zu stimulieren, dass sich Nervenzellen neu verschalten und sich sogar neue Areale bilden können. Musizierende oder musikliebende Menschen sind lernfähiger, können sich besser konzentrieren und hören selbst im hohen Alter noch gut ohne Hörgerät. Darüber hinaus macht Musik glücklich! Während der Mensch Musik hört oder selber musiziert, werden Endorphine ausgeschüttet. Körpereigene Glückshormone werden produziert. Dadurch kann Musik Emotionen und die Hirnleistung verbinden. Ein glücklicher Mensch arbeitet dadurch effektiver. Nicht nur, dass Musik durch die Ausschüttung von Endorphinen glücklich macht. Es werden mit bestimmten Musikstücken auch besondere Momente verbunden. Wer in seiner Jugend ein bestimmtes Lied gerne gehört und sich dabei gut gefühlt hat, wird sich heute ebenfalls bei dem Song wohl fühlen. Musik schafft es, sich in Momente zurückzuversetzen und die Stimmung zu prägen. Daher ist Musik genau das Richtige für die Baustelle! Sie macht glücklich, effektiv, konzentriert und leistungsstark.

Die Top-15 Songs für die Baustelle

Um auf der Baustelle das Beste aus einem selbst und den Kollegen heraus zu holen, gibt es nun unsere Top-15 der Handwerkersongs. Rock, Pop, Punk, Schlager und Reggae - alle Stilrichtungen sind vorhanden. Was diese Songs verbindet, ist, dass sie perfekt für die Arbeit sind. Einige Lieder brillieren durch ihren Rhythmus und machen gute Laune. Andere Titel widmen sich den schwerackernden Handwerkern. Viel Vergnügen beim Soundtrack für die Baustelle!

 

Platz 1: Bruttosozialprodukt (Geier Sturzflug) Die aus Bochum stammende Band „Geier Sturzflug“ war Teil der Neuen Deutschen Welle. Ihr Song aus dem Jahr 1983 dürfte wohl den meisten bekannt sein. Mit seiner eingängigen Melodie und seinem alltagsnahen Text, macht „Bruttosozialprodukt“ auch heute noch Laune. Im Song besungen werden neben der Werksirene auch die Stechuhr, die Montagehalle, die Neonlichter und der Gabelstapler. Eben alles, was sich in einer Werkhalle finden lässt. Dazu der legendäre Refrain: „Ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt, ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt.“ Eine Hommage an alle Arbeitenden!

 

Platz 2: Presslufthammer B-B-B-Bernhard (Torfrock) Die norddeutsche Band „Torfrock“ vereint Rockmusik mit plattdeutschen, humoristischen Texten. 1977 veröffentlichten sie den Song „Presslufthammer B-B-B-Bernhard.“ Er beschreibt den Arbeitsalltag mit einem Presslufthammer – dem Bohrhammer in groß. Dabei wird ein veränderter Gang, schlechteres Hören und Zittern humorvoll besungen. Doch tatsächlich ist das Arbeiten mit einem Drucklufthammer eine extreme Belastung für den Körper. Wer mit der pneumatischen Maschine arbeitet, sollte unbedingt seinen Gehörschutz und die Schutzbrille aufsetzen. Dann kann es auch weitergehen, denn: „Jeden Tag hol ich den Presslufthammer aus der Werkzeugkammer/ und denn mach ich Krach/ das gibt keinen der seinen Hammer so gern hat/ man nennt mich Presslufthammer B-B-B-Bernhard.“

 

Platz 3: Wrecking Ball (Miley Cyrus) Der Song „Wrecking Ball“ stammt von der US-amerikanischen Sängerin Miley Ray Cyrus. 2013 erschien das Lied auf ihrem Album „Bangerz“ und beschreibt eine unerwiderte Liebe, die einem mehr schadet, als guttut. Doch gerade der Refrain macht den Song baustellentauglich: „I came in like a wrecking ball / All I wanted was to break your walls/ All you ever did was wreck me.“ „Wrecking Ball“, übersetzt Abrissbirne, vereint wahnsinnige Kräfte. Das kugel- oder birnenförmige Stück Stahl hat eine Masse von 500 bis 8.000 Kilogramm und kann durch seine Pendelbewegung Wände im Nu abreißen. Diese Energie, etwas zu Fall zu bringen, vereinen die Abrissbirne und den starken Rhythmus von „Wrecking Ball“.

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Platz 4: Bodo mit dem Bagger (Mike Krüger) 11 Wochen hielt sich Mike Krügers „Bodo mit dem Bagger“ in den deutschen Charts. 1984 veröffentlichte der deutsche Komiker seine Hommage an alle Baggerfahrer. Laut Krüger hat ein Baggerfahrer nie Feierabend. Egal wohin er geht oder was er macht, sein Bagger ist bei ihm: „Ja wer baggert da so spät noch am Baggerloch? Das ist Bodo mit dem Bagger und der baggert noch.“ Gerade für die Baustelle ist ein Bagger unerlässlich. Ohne ihn wäre das Bewegen und Lösen von Boden oder Fels unmöglich. Ein Bagger verfügt über gewaltige Kräfte und kann in den verschiedensten Branchen eingesetzt werden, wie zum Beispiel am Tagebau.

 

Platz 5: U Can´t Touch This (MC Hammer) Um ein kleineres, aber effektives Werkzeug geht es auf Platz 5: Den Hammer. Der US-amerikanische Rapper „MC Hammer“ besang 1990 das händisch oder maschinell angetriebene Werkzeug in seinem Song „U Can´t Touch This.“ Das Lied wurde zweifach mit Gold ausgezeichnet und sorgt auch heute noch mit seiner Melodie für gute Laune. Es ist ein dynamischer Song mit einem perfekten Rhythmus für die Arbeit eines Handwerkers: „It´s Hammer Time!“

 

Platz 6: Down under (Men at Work) Die australische Rockband „Men at Work“ gab sich ihren Namen, nachdem der Sänger Colin Hay an einer Baustelle vorbeifuhr, auf der ein einziger Arbeiter ranklotzte und neun Kollegen herumsaßen. Das vom Reggae beeinflusste Lied „Down under“ wurde 1982 veröffentlicht und ist ein ironischer Song über Australien. Er gilt als heimliche Nationalhymne und war 15 Wochen lang Nummer eins in Amerika. Am Anfang des Songs wird auf Glasflaschen getrommelt. Das dabei erzeugte Geräusch erinnert sehr an das Gehämmer auf Stahl. Wie, noch nie aufgefallen? Beim nächsten Mal bestimmt!

 

Platz 7: The Hammer Song (Pete Seeger) Einen ganz besonderen Song lieferte Pete Seeger 1956 mit „The Hammer Song.“ Mit „If I had a hammer“ vermittelte der US-amerikanische Folk-Musiker, wie er die Welt in Frieden und Liebe tauchen würde. Seinen Hammer nutzte er im Lied dazu, um Gerechtigkeit durchzusetzen. Damit beschreibt er gut, welche Kräfte ein Hammer ausüben kann. Denn ein Hammer verändert die Dinge. Er kann Material verformen, glätten, zerkleinern und trennen. Je nachdem wofür er gebraucht wird. Zwar ist „The Hammer Song“ ein etwas ruhigeres Lied, doch auch er macht gute Laune.

 

Platz 8: Elektriker (Alexander Marcus) Mit einer Mischung aus Electro und Schlager geht es weiter auf Platz 8. Der deutsche Sänger Felix Rennefeld alias Alexander Marcus brachte 2008 das Lied „Elektriker“ heraus. Er beschreibt in dem Titel den Berufsalltag eines Elektrikers: „Ich sorge für den Fluss der Energie/ Sorge dafür, dass euch ein Licht aufgeht / Ich kümmer mich darum, dass die Spannung steigt/ Bis alles richtig funktioniert, stehe ich unter Strom.“ Mit seinem elektrisierenden Rhythmus sorgt Alexander Marcus auf jeder Baustelle für ein gesteigertes Arbeitstempo.

 

Platz 9: Work (Rihanna) Für den nötigen Arbeitsrythmus sorgt auch Rihannas Hit „Work.“ Gemeinsam mit dem kanadischen Rapper „Drake“ brachte die Pop-Sängerin 2016 den Song „Work“ auf den Markt. Es ist ein Lied über eine schwierige Liebesbeziehung. Doch der Refrain macht ihn eindeutig zu Platz 9 der Handwerker-Soundtracks: „Work, work, work, work, work, work.“ Also ran an die Arbeit!

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Platz 10: Was nicht passt, wird passend gemacht (Die Schröders) Punkig geht es weiter. Die vierköpfige Punkband „Die Schröders“ gab es von 1989 bis 2009. 2003 lieferten sie mit dem Song „Was nicht passt, wird passend gemacht“ die Titelmelodie zur gleichnamigen ProSieben-Serie. Die komödiantische Serie nimmt den Arbeitsalltag von Bauarbeitern aufs Korn. „Die Schröders“ widmeten ihr Lied allen Gas-, Wasser- und Sanitärinstallateuren. Mit ihrem eingängigen Text „Mach dir keine Sorgen. Das mit der Kohle erkläre ich dir morgen“ machen sie auf die geringe Bezahlung aufmerksam. Bezahlung hin oder her, für die Extraportion Punk auf der Baustelle sorgt „Was nicht passt, wird passend gemacht“ auf jeden Fall.

 

Platz 11: Ich bin Klempner von Beruf (Reinhard May) Der deutsche Liedermacher Reinhard May belegt mit seinem Song Platz 11 des Baustellen-Soundtracks. Mit „Ich bin Klempner von Beruf“ erzählt May von den Aufs und Abs eines Klempners. Ob das Lösen von hartnäckigen Verstopfungen oder das Überschwemmen der Nachbarswohnung. Der Alltag eines Klempners ist eben vielseitig: „Ein dreifach Hoch dem dies gold’ne Handwerk schuf! Es gibt immer ein paar Muffen. Abzubau’n und umzubuffen. Es gibt immer was zu planschen. An den Hähnen zu verflanschen.“

 

Platz 12: Maurer (Montreal) Auf Platz 12 wird sich einem weiteren Handwerk gewidmet: Dem Maurer. Die Punk-Rock-Band „Montreal“ kommt aus Hamburg und hat mit dem Lied „Maurer“ eine ganz besondere Baustellen-Hymne kreiert: „Doch Maurer sind die besten. Sie können Häuser bau’n.“ In dieser kleinen Zeile wird der Stellenwert eines Maurers sichtbar. Sie können Stein auf Stein setzen und dadurch etwas Neues erschaffen. Dazu die punkigen Gitarrenriffs, der tiefe Bass und das tosende Schlagzeug. Perfekt zum Arbeiten.

 

Platz 13: Elektriker (Justus Donner) Gleich zwei Mal vertreten in den Top-15 der Baustellen-Songs ist der Elektriker. Justus Donner bezeichnet sich selbst als einen Handwerkerbarden und Installationspoeten. 1995 erschien sein Song „Elektriker“ auf dem gleichnamigen Album. Wer Schlager mit norddeutschem Akzent mag, bekommt hier definitiv gute Laune. Doch bei dem ganzen Geschunkel nicht die Arbeit vergessen!

 

Platz 14: Maurermeister (Kollegah) Wer eher auf Rap steht, der dürfte beim Interpreten „Kollegah“ fündig werden. Der Rapper schlüpfte während der Vermarktung seines vierten Albums, für kurze Songs, in die Rolle von verschiedenen Berufen. 2014 widmete er mit „Maurermeister“ dem Handwerk einen eigenen Song. Für „Kollegah“ machen den Maurer sein großer Bizeps, sein Durchhaltevermögen und seine Intelligenz aus. Neben dem gehaltvollen Inhalt zeichnet sich „Maurermeister“ durch seinen kraftvollen Beat aus. Also der Antrieb, der an einem anstrengenden Tag auf der Baustelle benötigt wird.

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Platz 15: Work Bitch (Britney Spears) Einen weiteren Anschub löst Platz 15 des Baustellen-Soundtracks aus. Britney Spears „Work Bitch“ hat eine ganz klare Aussage: Du willst etwas erreichen, dann tu etwas dafür! Genau das ist es, was im Handwerk ausgelebt wird. Mit eigener Körperkraft wird tagtäglich geschuftet, etwas erschaffen oder repariert. Diese Botschaft transportiert die US-amerikanische Popsängerin 2013 mit ihrem Song „Work Bitch.“