Im nachfolgenden Beitrag wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie als ambitionierte Heimwerker eine Zimmerdecke mit Trockenbau selbst abhängen können. Sie werden erfahren, welche Aspekte Sie vor den eigentlichen Arbeiten beachten müssen. Wir geben Ihnen aber auch eine Anleitung, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen und welche Werkzeuge Sie benötigen.

Aus welchem Grund lohnt es sich, deine Decke abzuhängen?

Die Gründe dazu können vielfältig sein. Besonders in Altbauten mit Zimmerhöhen von mehr als 2,50 Metern geht viel Heizenergie verloren. Mit einer abgehängten Decke aus Gipskartonplatten senken Sie Ihren Heizenergieverbrauch. Statten Sie die Platten mit einer aufliegenden Lage aus mineralischem Dämmmaterial aus, erhöht sich dieser Einspareffekt nochmals. Decken im Altbau haben meist einen Verputz. Er ist im Verlauf der Jahre ausgetrocknet und uneben geworden. Mit einer abgehängten Zimmerdecke lassen Sie Löcher im Putz und Unebenheiten verschwinden. Das Abhängen verursacht außerdem viel weniger Dreck und Kosten als ein Neuverputz, den zudem ein versierter Maurer ausführen müsste. Bei Neubaudecken lohnt es sich, sie aus architektonischen Gründen abzuhängen. Eine Decke aus Rigips eignet sich hervorragend, um darin Einbaustrahler, Deckenlautsprecher und andere Installationen unterzubringen. Apropos Installationen – auch Elektro- und Sanitärleitungen werden unsichtbar, wenn Sie sich für die Montage einer Unterhangdecke entscheiden.

Welches Material ist empfehlenswert, um eine Decke abzuhängen?

Die gängigste Methode zum Abhängen ist die Verwendung von Profilschienen aus verzinktem Stahlblech für den Trockenbau. Sie erreichen mit diesen Schienen eine völlig gerade Decke, die auch später nicht durchhängen wird. Im Fachhandel erhalten Sie zu diesen sogenannten CD- und UD-Schienen alle vorkonfektionierten Abhänger und Verbinder, die Ihnen die Montage erleichtern. Eine zweite Möglichkeit ist die Montage einer Unterkonstruktion aus Holzlatten. Diese Methode ist jedoch nur bei Abhängungen empfehlenswert, die direkt und durchgängig an der vorhandenen Decke angeschraubt werden können. Holzkonstruktionen, die an Stäben etc. von der Decke abgehängt werden, neigen früher oder später zum Durchhängen. Außerdem sind Holzlatten nicht immer einhundertprozentig gerade. Deshalb ist die genaue Ausrichtung der Unterkonstruktion sowie die Montage der Platten nicht einfach. Als Deckmaterial für Ihre Unterhangdecke eignen sich Gipskartonplatten am besten. Sie ergeben eine völlig gleichmäßige Oberfläche, die nach dem Anstrich nicht mehr als Rigips erkennbar ist. Sie können eine Konstruktion aus Trockenbau aber auch verwenden, um Deckenpaneele zu verlegen. Diese sind zwar teurer, Sie erreichen jedoch mit dieser Form der Montage gleich eine Fertigdecke, die Sie nicht weiter behandeln müssen.

Welche Vorbereitungsarbeiten benötigen Sie?

Eine Unterhangdecke hängt, wie es ihr Name schon aussagt, mit dem größten Teil ihrer Last an der Decke. Gipskartonplatten haben ein beträchtliches Gewicht. Deshalb müssen Sie sich vor der Montage vergewissern, welchen Aufbau Ihre Zimmerdecke hat. Ist sie ausreichend tragfähig, diese Platten auch zuverlässig und langfristig zu tragen? Bei Betondecken ist dies weitestgehend unproblematisch und mit einer Bohrmaschine stellen Sie die erforderlichen Dübellöcher für die Anhängungen problemlos her. Ziegeldecken, die früher jedoch wesentlich seltener eingebaut wurden, sind ebenfalls fast unproblematisch und mit Hohlraumdübeln sorgen Sie für einen sicheren Halt. Anders verhält es sich bei Altbaudecken mit Holzbalkenaufbau und Sparschalung. Bei einem solchen Aufbau bleibt es Ihnen nicht erspart, vor der Montage bereits zu ermitteln, wo und in welcher Richtung die tragenden Balken eingebaut worden sind. Aus dieser Lage ergibt sich, wie Sie die Decke abhängen und wie die Montage der Halterungen erfolgt. Wir liefern Ihnen später die Anleitung dazu. Bevor Sie mit der eigentlichen Montage beginnen können, müssen Sie den betreffenden Raum komplett beräumen. Sie benötigen viel Platz füDeckenkonstruktion Matthias Buehnerr Leitern oder ein Montagegerüst und verbliebenes Mobiliar behindert Sie bei der reibungslosen Montage.

Es kann losgehen. Mit welchen Arbeiten beginnen Sie?

Ihre Arbeiten für den Trockenbau beginnen damit, dass Sie umlaufend an allen vier Wänden in der gewünschten Höhe der Decke Anschlussprofile montieren. Besagte UD-Profile aus verzinktem Stahlblech befestigen Sie mit Nageldübeln. Sie benötigen dazu nur eine Schlagbohrmaschine, mit der Sie in Befestigungsabständen von 50 Zentimetern gleichzeitig das Blech durchbohren und das Dübelloch im Mauerwerk herstellen. Die Nageldübel schlagen Sie mit einem Hammer ein. Diese Vorgehensweise ist besonders effizient, denn Sie benötigen noch keine Dübel und Schrauben oder einen Akkuschrauber. Die Blechprofile schneiden Sie mit einer Blechschere oder einem Winkelschleifer mit dünner Trennscheibe zu. Wenn Sie den Aufwand betreiben, eine Unterhangdecke aus Trockenbau einzubauen, soll diese selbstverständlich auch völlig gerade sein. Alte Zimmerdecken sind sehr häufig schief. Verlassen Sie sich deshalb niemals darauf, die Deckenabhänger und andere Konstruktionsteile direkt von der Altdecke mit dem Zollstock abzumessen. Eine zweite Möglichkeit bestünde darin, eine gleichmäßige Deckenhöhe umlaufend mit einer Wasserwaage an den Wänden anzuzeichnen. Diese Methode führt unweigerlich zu Maßungenauigkeiten und ist deshalb nur bedingt geeignet. Verwenden Sie deshalb einen Laser, um die genaue Lage der Anschlussprofile anzuzeichnen. Falls Sie einen Fachmann für Trockenbau kennen, lohnt es sich, von ihm einen Laser mit Stativ auszuleihen. Den können Sie in Höhe der zukünftigen Zimmerdecke positionieren. Haben Sie keine Möglichkeit dazu, richten Sie Ihren Laser in möglichst großer Höhe aus. Bis zur endgültigen Höhe der Decke messen Sie von dort aus die Lage der Anschlussprofile mit dem Zollstock aus. Anmerkung: Zum Zubehör der Blechprofile für Trockenbau gibt es Kreuzschnellverbinder, mit denen Sie die Montage beschleunigen. Wenn Sie diese verwenden möchten, ist es wichtig, dass Sie an den beiden gegenüberliegenden Wänden die Anschlussprofile versetzt über denen der beiden anderen Wände montieren. In Erstere werden später die tragenden CD-Profile eingeschoben und Sie erhalten eine perfekt gleichhohe Deckenhöhe. Wichtig: Die obere Lage der UD-Profile befindet sich an den kürzeren Wandseiten, die untere an den längeren.

Der Einbau der Unterkonstruktion

Die CD-Profile bilden die eigentliche tragende Konstruktion, an die Sie später die Gipskartonplatten oder Paneele anschrauben. Ordnen Sie die CD-Profile der unteren Lage so an, dass Sie jede Platte quer zu dieser anschrauben werden.

Zeichnen Sie dieses Rastermaß an der Zimmerdecke an. Sie können sich diese Arbeit erleichtern, wenn Sie zu zweit zu Werke gehen und eine Lotschnur verwenden, die sich selbsttätig mit farbigem Kreidepulver in ihrem Gehäuse einfärbt. Schnipsen Sie zu zweit das komplette Rastermaß an der Decke ab und Sie erhalten übersichtliche Fadenkreuze. Nun folgt noch eine wichtige Überlegung:

Wenn Sie Einbaustrahler, Deckenlautsprecher oder andere Dinge in Ihre Zimmerdecke einbauen wollen, darf an diesen Stellen kein CD-Profil verlaufen. Kontrollieren Sie deshalb an allen Linien, ob der ungehinderte Einbau möglich ist. Ein Profil direkt neben der Einbauöffnung ist andererseits günstig, um die Last der Einbauten aufzunehmen. Entlang der Linien folgt die Montage der Ankerschnellabhänger. Dies sind vorkonfektionierte Befestigungsstäbe und Ösen, die beliebig höhenverstellbar sind. So können Sie nach der Montage aller Schnellabhänger Ihre Decke abhängen und millimetergenau ausrichten.

Bei Beton- und Ziegeldecken bohren Sie alle Dübellöcher für die Schnellabhänger mit einer Schlagbohrmaschine. Bei üblich großen Decken reichen ein 6er Hartmetallbohrer und 6er Kunststoffdübel. Bei alten Holzdecken mit Sparschalung ist der Aufwand wesentlich größer. Sie sollten die Schnellabhänger niemals an der Sparschalung befestigen, denn diese kann federn oder sogar brechen. Hier kommt die bei den Vorbereitungsarbeiten bereits genannte Feststellung der Balkenlage ins Spiel, indem Sie an mehreren Stellen den Deckenputz entfernen, bis Sie die Balkenlagen gefunden haben. Befestigen Sie alle Schnellabhänger grundsätzlich nur an einem Deckenbalken und nicht an der Sparschalung. Nachdem Sie alle Dübellöcher gebohrt bzw. die Balkenlagen ermittelt haben, folgt eine Fleißarbeit – die Montage der Schnellabhänger. Nun kommt erstmalig der Akkuschrauber zum Einsatz. Mit einem leistungsfähigen Schrauber mit Li-Ionen-Akku kommen Sie bei dieser Arbeit schnell voran. Wenn Sie alle Deckenabhänger angeschraubt haben, folgt die Montage der CD-Profile.

CD-Profile einschieben und abhängen

Schneiden Sie die ersten CD-Profile zu. Wenn Sie die Abschlussprofile an den Wänden wie beschrieben versetzt angeordnet haben, ist dies die obere Lage. Dazu verwenden Sie wieder eine Blechschere oder einen Winkelschleifer mit dünner Trennscheibe. Probieren Sie jedoch mit dem ersten Profil, ob alle die gleiche Länge haben müssen, denn nicht jedes Zimmer ist an jeder Stelle gleich breit. Jedes zugeschnittene CD-Profil schieben Sie nun entlang seiner Deckenschnellabhänger in die seitlichen UD-Profile von Wand zu Wand ein. Auch ist es günstig, bereits die Schnellabhänger zu montieren und einzujustieren.

Die zweite Lage sind die über Kreuz angeordneten unteren CD-Profile, die Sie in die untere Lage der UD-Profile einschieben. Alle Kreuzungspunkte der oberen und unteren CD-Profile statten Sie CD-Kreuzschnellverbindern aus und nun müssen Sie Ihre Decke nur noch feinjustieren. Mit dem nochmaligen Einsatz eines Lasers erreichen Sie ein perfektes Ergebnis.

Die Montage der Gipskartonplatten

Nun ist Ihre tragende Konstruktion für den Trockenbau fertig und Sie können mit der Montage des Rigips eigentlich beginnen. Verlegen Sie jedoch vorher alle Elektroleitungen und andere Installationen, die später in der fertigen Decke benötigt werden.

Wenn Sie eine Decke abhängen, müssen die Platten aus Gipskarton mindestens 12,5 mm stark sein, damit sie sich später nicht durchbiegen. Sie haben jedoch ein erhebliches Gewicht und die Überkopfmontage erfordert mindestens vier Hände. Sie können sich diese Arbeit jedoch erleichtern, wenn Sie sich vom Fachmann für Trockenbau einen Plattenheber ausleihen. Auf diesen können Sie jede Gipskartonplatte auflegen und mühelos nach oben an ihren Montageort kurbeln. Beginnen Sie in einer Zimmerecke. Jede Platte wird sofort, wenn sie passgenau eingerichtet worden ist, mit Schnellbauschrauben durchgängig auf jedem CD-Profil im Abstand von je circa 25 Zentimetern angeschraubt. Dabei leistet ein leistungsstarker Akkuschrauber mit ausdauerndem Li-Ionen-Akku wieder beste Unterstützung. Sie können ihn bei Arbeitsunterbrechungen nachladen, ohne dass er vom schädlichen Memoryeffekt beeinträchtigt wird.

Es bleibt nicht aus, dass Sie Rigips zuschneiden müssen. Dies können Sie mit einem scharfen Cuttermesser erledigen, indem Sie nach dem Schnitt die Platte über eine scharfe Kante brechen. Besser ist eine spezielle Handsäge für Rigips. Profis verwenden Schneidemaschinen, die ein- oder doppelseitig einschneiden. Wichtig ist, dass Sie jede Schnittkante mit einem Kantenhobel für Rigips anschrägen, weil er abschließend ausgefugt und gespachtelt werden muss. Auf diese Weise nehmen Sie die komplette Montage der Decke nach unserer Anleitung vor.

Spachteln und schleifen – spachteln und schleifen

Weshalb haben wir diese Überschrift doppelt gewählt? Decke abhängen ist Fleißarbeit und dazu gehört in großem Umfang das Spachteln und Schleifen. Je gründlicher Sie dabei vorgehen, umso qualitativ hochwertiger ist Ihre fertige Decke. Jede Fuge im Rigips muss verspachtelt werden, und dies gleich mehrfach nach jedem Schleifvorgang.

Beim ersten Verspachteln schließen Sie zunächst alle Fugen Ihrer zukünftigen Zimmerdecke aus Rigips. Verwenden Sie dazu keinen normalen Gips, der viel zu schnell aushärtet. Nehmen Sie vielmehr Spachtelmasse für Trockenbau. Über das Mischungsverhältnis finden Sie auf jeder Packung eine Anleitung. Profis mischen gleich größere Mengen an. Für Sie als Gelegenheitstrockenbauer ist das Mischen im Gipsbecher günstiger. Verschließen Sie zügig alle Fugen, indem Sie die Spachtelmasse mit einem Spachtel in die Fugen und möglichst ohne Überstände einarbeiten. Lassen Sie diese Masse bis zum nächsten Tag aushärten.

Nun folgt das erste Schleifen. Sie können dafür Sandpapier mit einem Schleifklotz verwenden. Dies ist jedoch sehr mühsam. Ein Schwingschleifer mit feinem Schleifpad leistet wesentlich bessere Dienste und Profis verwenden einen Tellerschleifer.

Ihr Schleifergebnis wird keinesfalls vollkommen sein – selbst der geübte Profi muss nachbehandeln. Nachdem Sie alle Fugen vom Schleifstaub gesäubert haben, ziehen Sie deshalb einen Feinspachtel auf und nach dem Aushärten folgt der zweite Schleifgang mit Schleifklotz, Schwingschleifer oder Tellerschleifer.

Auch wenn die Arme allmählich schmerzen – beseitigen Sie auf diese Weise alle Unebenheiten und Fehlstellen. Sie werden sich später wesentlich mehr an Ihrer fertigen Zimmerdecke aus Rigips erfreuen können.

Wir wünschen Ihnen mit dieser Anleitung einen maximalen Erfolg beim Abhängen Ihrer Decke.

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Bildquelle: Matthias Buehner / www.fotolia.de