Sowohl Stichsägen als auch Kreissägen zählen zu jenen Werkzeugen, die für viele Handwerker unverzichtbar sind - insbesondere, wenn es darum geht, Holz weiterzuverarbeiten. Dennoch fragen sich nicht wenige Menschen, wo eigentlich genau die Unterschiede der beiden Werkzeuge liegen. Die beiden Sägen sind die mit am beliebtesten Modelle auf dem Markt, aber auch eine Tischkreissäge oder Säbelsäge haben ihre Daseinsberechtigung. Welche Funktionen die Stichsäge und die Kreissäge auszeichnen und wofür sich welches Gerät besser eignet, erklären wir im nachfolgenden Artikel.

Arbeiten mit der Stichsäge

Wer darüber nachdenkt, sich eine Stichsäge zu kaufen, der sollte keinesfalls das erstbeste Modell erwerben, das er im Baumarkt entdeckt, sondern sich vorher ausführlich mit den Eigenschaften und Funktionen eines solchen Geräts auseinandersetzen. Nur so kann man erkennen, worauf es beim Kauf ankommt.

Stichsägen lassen sich in vielen Anwendungsgebieten verwenden. Dabei wird das Sägeblätt zu einer Seite in die Säge gespannt, anschließend kann man direkt mit der Arbeit beginnen. In den meisten Fällen ist die Stichsäge ein relativ handliches und kompakt gebautes Werkzeug, so dass man ohne die Hilfe einer weiteren Person damit arbeiten kann. Stichsägen eignen sich sowohl für die Arbeit im Innen- als auch im Außenbereich. Es lassen sich nicht nur Gips und Holz, sondern auch andere Materialien damit bearbeiten. Wichtig ist jedoch, sie nie für das Sägen von harten Baustoffen wie Fliesen, Beton oder auch Stein zu verwenden, denn dafür ist das feine Sägeblatt viel zu fragil.

Das Sägeblatt wird an der Vorderseite in die Säge eingespannt und lässt sich durch diese relativ unkomplizierte Vorrichtung ohne großen Aufwand austauschen. Auf einer Seite ist das Sägeblatt außen am Gerät sichtbar. Es kann somit direkt in das entsprechende Material "einsägen". Möchte man ein Werkstück jedoch nicht seitlich, sondern von hinnen heraus ansägen, dann ist es nötig, zuvor ein Loch in das Material zu bohren. So kann die Säge eingeführt und die Arbeit von dort aus weiter verrichtet werden. Moderne Modelle der Stichsäge besitzen häufig eine Vorrichtung zum Stützen des Sägeblatts von der Rückseite aus. Dies optimiert die Stabilität des Werkzeugs ungemein und kann auch dazu beitragen, dass das Sägeblatt insgesamt länger haltbar ist. Auch die Führungssicherheit erhöht sich durch diese zusätzliche Stütze enorm.

Eine Sonderbauform der klassischen Stichsäge ist die sogenannte Pendelhub-DIY worker cutting wooden panel with jig sawStichsäge, welche sich im Gegensatz zur gewöhnlichen Variante in einer Pendelbewegung nach vorne und hinten bewegt. Dies hat wiederum den Vorteil, dass bei der Arbeit anfallende Späne besser aus der Arbeitsfläche wegbewegt werden. Arbeitet man sehr häufig mit einer Stichsäge, so sollte man sich direkt für diese Bauart entscheiden, da das Sägen damit deutlich komfortabler ist und auch die Reinigung danach erleichtert.

Stichsägen zeichnen sich allgemein dadurch aus, sehr fein und exakt sägen zu können. So lassen sich nicht nur grobe Formen, sondern auch feine, fragile Figuren aus Holz damit sehr präzise zusägen. Das liegt am dünnen Sägeblatt, das sich hervorragend an den Werkstoff anpassen und somit sogar Kreise perfekt aussägen kann. Darüber hinaus ist für die Stichsäge eine Menge unterschiedliches Zubehör auf dem Markt erhältlich. Es existieren zum Beispiel Sägeblätter in den unterschiedlichsten Feinheitsgraden, Breiten und Größen. Auf diese Weise lässt sich für jedes handwerkliche Vorhaben ein passendes Sägeblatt verwenden. Kauft man spezielle Einsätze für das Sägeblatt hinzu, dann lässt sich die Säge neben Holz und Gips sogar für Metall, Kunststoff oder auch für Eisen nutzen. Selbst Raspeln und Feilen lassen sich am Werkzeug anbringen. Diese Möglichkeiten machen die Stichsäge zu einem vielseitig einsetzbaren Werkzeug im Heimwerkerbereich, sowie im professionellen Handwerk.

Die Eigenschaften und Funktionen einer Kreissäge

Kreissägen lassen sich für die verschiedensten Materialien verwenden, sei es Metall, Holz, Kunststoff oder auch Stein. Da die Säge relativ groß ist, kommt sie vermehrt in der Industrie bzw. in professionellen Werkstätten zum Einsatz, für den Hausgebrauch findet sie nur bedingt Verwendung. In den meisten Fällen sind Industrie-Kreissägen aus Grauguss angefertigt und weisen ein recht hohes Gewicht auf - daher lassen sie sich nur bedingt transportieren. Dennoch findet man heutzutage auch Modelle, die etwas kleiner und leichter sind und damit problemlos an anderen Orten aufgebaut werden können. Alles in allem sind Kreissägen grundsätzlich eine für Hobby-Heimwerker lohnenswerte Investition, wenn man viel Holz zusägen muss. Das können Holzbretter für den Bau eines Gartenhäuschens aber auch einfach das Zerkleinern von Brennholz für den Winter sein.

Ganz egal, welche Variante der Kreissäge man kauft, der Aufbau ist im Großen und Ganzen relativ einheitlich. So besteht die Kreissäge zunächst aus einer Art Tisch, auf der sich die Säge selbst befindet. Sie ist fest daran verschraubt und bietet eine Ablagefläche für die entsprechenden Werkstücke. Im Inneren der Säge ist darüber hinaus ein Antrieb verbaut, weiterhin lässt sich dort flexibel die Höhe bzw. der Neigungswinkel des Sägeblatts einstellen. Die meisten Werkzeuge sind mit einer einfachen, manuellen Kurbel ausgestattet, allerdings verfügen sehr hochwertige Sägen heutzutage immer öfter über eine elektrische Einstellung, die natürlich deutlich komfortabler zu bedienen ist.

Praktisch ist ein sogenannter Parallelanschlag, der sich üblicherweise an der rechten Seite der Säge befindet und dabei hilft, die maximale Sägebreite für das Werkstück zu regulieren. Hierfür ist eine Skala vorhanden, mit der sich die Breite exakt einstellen lässt. Auf der linken Seite der Säge lässt sich das Werkstück dank einer Rollenvorrichtung auflegen und somit an der Säge bequem vorbeischieben. Die Sicherheit spielt bei einem solch leistungsstarken Werkzeug wie der Kreissäge eine besonders wichtige Rolle, daher statten gute Hersteller jede hochwertige Säge mit den nötigen Vorkehrungen aus, so dass der Handwerker möglichst gefahrlos arbeiten kann. Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass immer ein gewisses Verletzungsrisiko besteht, weswegen stets sehr vorsichtig, geduldig und exakt mit der Säge gearbeitet werden muss. Montiert sind an der Säge unter anderem eine Schutzhaube, welche über das Sägeblatt gezogen werden kann. Darüber hinaus sind jeweils ein Haupt- und ein Aggregatschalter vorhanden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Hauptschalter möglichst einfach zu erreichen ist - so kann man im Notfall sofort den Strom abstellen. Ein sehr wichtiges Bauteil des Werkzeugs ist der sogenannte Spaltkeil. Er ist unmittelbar am Sägeblatt befestigt und verhindert, dass bei der Arbeit anfallender Schmutz wie Späne oder Staub sofort abgefangen werden. Dies trägt natürlich auch zur Sicherheit des Handwerkers bei, da er so weiterhin freie Sicht hat und nicht durch Späne gestört wird.

Wichtig: Vor jeder Inbetriebnahme der Säge muss kontrolliert werden, ob der Keil sich in der richtigen Position befindet. Es ist äußerst fahrlässig, ohne ihn zu arbeiten und erhöht das Risiko, sich beim Sägen zu verletzen, enorm.

Grundsätzlich ist die Kreissäge ein Werkzeug, das sich nicht nur für Profi-Handwerker in einer Werkstatt, sondern auch für Heimwerker hervorragend eignet. Es lassen sich praktisch alle Baustoffe damit bearbeiten, sofern sich die jeweilige Säge bzw. das Sägeblatt dafür eignet. Inzwischen sind im Handel viele verschiedene Varianten erhältlich, von denen einige sich explizit für Metall oder Holz eignen. Wer bereits vorher weiß, welche Materialien er mit der Säge bearbeiten möchte, profitiert von einem Spezial-Sägeblatt, da es meist leistungsstärker ist als ein universell nutzbares Blatt. Sägeblätter lassen sich in der Regel relativ leicht und in kurzer Zeit austauschen, weiteres Werkzeug ist dafür nicht notwendig. Allgemein ist die Kreissäge ein Werkzeug, mit dem ein sehr effektives und vor allem zeitsparendes Arbeiten möglich ist.

Beim Kauf sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass die Leistung des Motors entsprechend hoch ist. Möchte man die Kreissäge vor allem für den Heimwerkerbereich nutzen, dann genügt eine Säge mit einem normalen 230-Volt-Anschluss völlig aus. Sie erreichen eine Leistung von etwa 2.000 Watt und ermöglichen so sehr schnelles und effizientes Sägen. Für eine Säge, die allerdings täglich und über mehrere Stunden hinweg professionell im Einsatz ist, sollte auf eine Leistung von mindestens 3.000 Watt geachtet werden. Bei einer so hohen Belastung ist es wichtig, dass das Gerät auch dafür konzipiert ist, denn ansonsten kann es sich sehr schnell abnutzen - und neue Sägeblätter sind in der Regel alles andere als günstig.

Welche Säge ist die richtige für mich - Kreissäge oder Stichsäge?

Sowohl die Kreissäge als auch die Stichsäge hat ihre besonderen Eigenschaften. So ist eine Stichsäge vor allem kompakt und handlich, es lässt sich sehr genau damit sägen und sogar Kurven und Sonderformen lassen sich damit bearbeiten. Darüber hinaus sind für Stichsägen Aufsätze in den verschiedensten Arten erhältlich. Die Kreissäge arbeitet genauso effizient und bietet ebenso viel Zubehör, allerdings sind mit ihr weder Form- noch Kurvenschnitte möglich. Zudem muss bei der Arbeit noch vorsichtiger gearbeitet werden, da dieses Werkzeug um einiges "gefährlicher" ist.

Fazit: Sowohl die Stichsäge als auch die Kreissäge eignet sich für Heimwerker und Profi-Handwerker. Grundsätzlich sollte man vor dem Kauf abwägen, für was man das Werkzeug vorwiegend einsetzen möchte. Ebenfalls kann es eine Rolle spielen, wie viel Budget man zur Verfügung hat. Arbeitet man als Hobby-Heimwerker vor allem an filigranen Holzfiguren und anderen besonderen Werkstücken, dann ist eine Stichsäge sicherlich das geeignetere Werkzeug. Führt man dagegen eher gerade und einfache Sägearbeiten durch, wie beispielsweise das Durchtrennen von Holzscheiten, dann ist man mit einer Kreissäge bzw. einer Handkreissäge meist besser bedient.

Wichtig ist bei beiden Modellen in jedem Fall, auf die Qualität zu achten. Heutzutage ist die Auswahl an verschiedenen Sägen im Handel fast schon unendlich groß, daher ist es umso wichtiger, zwischen den Varianten differenzieren zu können.

 

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